BKA-Chef: Magdeburg-Täter völlig untypisch
Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wirft viele Fragen auf – unter anderem die nach dem Motiv des Täters. Das Bundeskriminalamt sieht keinen Hinweis auf islamistische Beweggründe.
Für den Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, ist die Motivlage des Todesfahrers von Magdeburg noch zu diffus für eine klare Bewertung. Es gebe aber – trotz der Art der Tatbegehung – keinen Hinweis auf einen islamistisch motivierten Anschlag, sagte Münch im ZDF-„heute journal“. Auch der Generalbundesanwalt sage noch nicht eindeutig, wie der Sachverhalt einzuordnen sei.
Mann raste in Menschenmenge auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Der Tatverdächtige habe eine islamfeindliche Einstellung, er habe sich auch mit rechtsextremen Plattformen beschäftigt. Es sei heute aber nicht abschließend möglich zu sagen, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei, sagte der Chef des Bundeskriminalamts.
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Am Freitagabend war ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge auf einem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei starben vier Erwachsene und ein Kind, 200 Menschen wurden verletzt. Der Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.
Vorgehen der Sicherheitsbehörden wird überprüft
Münch sagte, das BKA habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann bekommen. „Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen.“ Die Sache sei aber unspezifisch gewesen.
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„Er hat auch verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht“, sagte Münch zu dem Verdächtigen. Diese Dinge müssten aber nochmal überprüft werden, um zu schauen, ob den Sicherheitsbehörden etwas durchgegangen sei. „Wir haben hier ein völlig untypisches Muster, und wir müssen das auch in Ruhe jetzt auch analysieren.“ (dpa/mp)