Reisende warten Anfang Oktober im Terminal C vom Flughafen Hannover-Langenhagen auf die Sicherheitsabfertigung.
  • Reisende warten Anfang Oktober im Terminal C vom Flughafen Hannover-Langenhagen auf die Sicherheitsabfertigung.
  • Foto: dpa | Michael Matthey

Branche warnt: Es drohen Extrem-Wartezeiten am Flughafen

Bis zu acht Stunden! So lange könnten Passagiere künftig an Flughäfen warten müssen, bevor sie endlich abfliegen können, warnt der Branchenverband IATA. Der Grund: Papier-Chaos wegen Corona.

Die Luftfahrtbranche warnt vor Chaos an den Flughäfen, wenn der Verkehr ohne digitale Verfahren für Corona-Tests und andere Dokumente wieder in Gang kommt. Vor der Pandemie hätten Reisende vor dem Abflug und nach der Ankunft im Schnitt eineinhalb Stunden in den Airports verbracht, sagte der Vizechef des Branchenverbands IATA, Conrad Clifford, bei der Jahrestagung in Boston. Im ersten Halbjahr 2021 habe es in Spitzenzeiten bereits bis zu drei Stunden gedauert. „Und das Reiseaufkommen war gerade einmal bei 30 Prozent der Dimensionen vor Covid.“

Flughafen-Chaos: Verband will digitalen „Travel-Pass“

Entsprechend könnten die Wartezeiten weiter anwachsen, wenn wieder mehr Menschen Flughäfen nutzen. „Unsere Modelle sagen vorher, dass man ohne Verbesserungen bei den Prozessen fünfeinhalb Stunden pro Reise an Flughäfen verbringen könnte“, so der IATA-Vertreter – bei 75 Prozent des Reisevolumens vor der Pandemie. Falls so viele Passagiere wie früher flögen, seien bis zu acht Stunden möglich. Neben dem zusätzlichen Aufwand für die Kontrolle von Corona-Tests seien längere Schlangen bei Passkontrollen nach der Ankunft das Problem.


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Die Lösung sieht die IATA in einem bei ihr entwickelten digitalen „Travel Pass“. Die Grundidee ist, dass Passagiere Formalitäten und Kontrollen online per App erledigen können – und zwar schon, bevor sie zum Flughafen fahren. Bisher haben 76 Gesellschaften das Verfahren auf 286 Strecken getestet. Für die Einführung müsse sich aber jedes Unternehmen einzeln entscheiden, hieß es.

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Die Konzernchefs versammelten sich in Boston zu ihrer ersten Jahrestagung seit dem Ausbruch der Krise in einem schicksalhaften Moment für die Branche. Der Luftverkehr ist dabei, sich vom tiefsten Einbruch seiner Geschichte zu erholen. Internationale Flugreisen sind jedoch erst auf gut einem Fünftel des Vor-Corona-Niveaus, viele Gesellschaften schreiben Verluste. (dpa/ncd)

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