Bundesweite Razzia gegen Rechtsextreme – auch Bundeswehr-Soldat beschuldigt
Seit den Morgenstunden durchsuchen BKA-Beamt:innen im Auftrag des Generalbundesanwalts bundesweit Wohnungen von 50 Rechtsextremist:innen. Es soll mehrere Festnahmen gegeben haben – und damit ein Großschlag gegen die militante Neonazi-Szene in Deutschland gelungen sein.
Wie der „Spiegel“ berichtet stürmten die Polizisten 61 Objekte in elf Bundesländern. Laut einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft wurden insgesamt vier Verdächtige festgenommen. Der groß angelegte Zugriff soll sich vor allem gegen Anhänger:innen eines „verzweigten Neonazi-Netzwerks“ richten.
So wird einigen Beschuldigten vorgeworfen, eine terroristische Vereinigung gegründet, bzw. sie unterstützt haben zu sollen. Andere Beschuldigte sollen einen Neonazi-Verein trotz eines behördlichen Verbots weiterbetrieben haben. Wie der „Spiegel“ weiter berichtet, soll unter den Tatverdächtigen ein aktiver Unteroffizier der Bundeswehr sein.
Razzia gegen Neonazis in elf Bundesländern
Bei dem „verzweigten Neonazi-Netzwerk“ soll es sich um Mitglieder der „Atomwaffen Division (AWD)“ und einer „ideologisch verwandten Teilgruppierung“ handeln. Die AWD kommt ursprünglich aus den USA, wurde dort 2015 gegründet. Die mutmaßlichen Köpfe dahinter: „internetaffine, junge Rassisten“. In den USA werden AWD-Anhänger:innen fünf Morde vorgeworfen. 2018 soll sich der erste AWD-Ableger in Deutschland formiert haben.
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Bereits 2020 wurde in Bayern ein AWD-Anhänger festgenommen. Wie das Landgericht Nürnberg später feststellte, hatte der 22-jährige Mann offenbar einen Anschlag auf eine Moschee mit einem Sturmgewehr geplant. Die Ermittlungen der vergangenen Jahre ergaben zudem, dass die AWD „Querverbindungen zur etablierten Neonazi-Szene“ in Deutschland habe. Beschuldigt sind in der aktuellen Razzia unter anderem auch mutmaßliche Rädelsführer der bekannten Neonazi-Organisation „Combat 18“, die vor zwei Jahren verboten wurde.