Corona angeblich besiegt – jetzt meldet Nordkorea neue „Fieber-Patienten“
Zwei Wochen, nachdem Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un die Corona-Pandemie für besiegt erklärt hatte, sind in dem international isolierten Land vier neue „Fieber“-Fälle aufgetreten. Die Erkrankungen seien am 23. August aus der an China angrenzenden Provinz Ryanggang gemeldet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag unter Berufung auf Daten des staatlichen Notfallzentrums zur Epidemie-Prävention.
Die Betroffenen hätten sich im Zuge der „bösartigen Epidemie“ infiziert, hieß es weiter. Nordkorea spricht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von „Fieber-Patienten“, nicht von Corona-Patienten – offenbar aufgrund mangelnder Testkapazitäten.
Diktator Kim Jong Un sprach von „leuchtendem Sieg“
Kim Jong Un hatte vor zwei Wochen einen „leuchtenden Sieg“ im Kampf gegen das Virus verkündet und die weitgehende Aufhebung der Restriktionen angeordnet. Seit dem 29. Juli waren keine neuen Fälle mehr gemeldet worden.
Nordkorea hatte Anfang 2020 nach Beginn der Pandemie seine Grenzen abgeriegelt, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Im vergangenen Mai hatte das isolierte kommunistische Land dann erstmals einen Ausbruch der Omikron-Variante in der Hauptstadt Pjöngjang bestätigt. Laut KCNA wurden insgesamt 4,8 Millionen „Fieber“-Erkrankte verzeichnet, von denen aber nur 74 starben.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Experten zweifeln die nordkoreanischen Corona-Statistiken und die Angaben zur Eindämmung der Pandemie stark an. Das Land verfügt laut Experten über eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt. (afp)