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Corona: So entlarven Sie Verschwörungstheorien und Fake News

Während der Corona-Krise haben sie Hochkonjunktur. Nicht nur die Autorin und Komikerin Sophie Passmann hat den Verschwörungstheoretikern jüngst den Kampf angesagt, auch Ärzte sowie Menschen aus dem Gesundheitswesen warnen vor Fehlinformationen und Verschwörungstheorien. In einem offenen Brief an Facebook, Twitter und Google haben nun mehr als 100  Experten aus der ganzen Welt gefordert „die Lügen, Verdrehungen und Fantasien, die uns alle bedrohen“ nicht „weiter anzufachen“. 

Wichtig sei, dass man verstehe, dass Fake-News und Verschwörungstheorien Angst und Panik der Menschen schüren würden und die aktuelle Lage verschlechtern könnten.

Fake News: So kann man sie enttarnen

Wie man Fake-News und Verschwörungstheorien schneller entlarven kann und nicht dabei hilft sie weiterzuverbreiten, hat die MOPO für Sie zusammengefasst.

1. Nachrichten nicht einfach weiterleiten

Nachrichten zur möglichen Herkunft des Virus, Supermarkt-Schließungen oder angeblichen Heilmitteln sollten nicht einfach an die Familien-Whatsapp-Gruppe oder Freunde weitergeleitet werden.

2. Nachrichten hinterfragen

Informationen sollten stets hinterfragt werden, bevor sie als Fakt im Gehirn abgespeichert werden. Woher kommt diese Nachricht? Wer hat sie verschickt? Ist diese Person ein Experte auf dem Gebiet? Ist eine Quelle angegeben? Existiert diese überhaupt? Ist sie seriös?

3. Keine Zusammenhänge herstellen

Folgt auf ein Ereignis A ein Ereignis B, gehen wir meist unbewusst davon aus, dass beide miteinander zusammenhängen. Wenn beispielsweise Menschen, die zuvor ein bestimmtes Schmerzmittel genommen haben, an Corona erkranken, muss das nichts miteinander zu tun haben. Man sollte deshalb kritisch prüfen, ob die Zusammenhänge, die in sozialen Medien hergestellt werden, so richtig sind.

4. Absender oder Account überprüfen

Den ursprünglichen Account, von dem die Nachricht verbreitet wurde, sollte man sich genauer ansehen. Welche Inhalte werden dort sonst verbreitet? Was könnten die Absichten des Accounts sein? Ist der Account verifiziert, also echt?

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5. Datum überprüfen

Ist das Datum der Veröffentlichung ein aktuelles? Falls der Beitrag schon älter ist, wurde er wahrscheinlich auf einer anderen Grundlage von Informationen verfasst, als es die aktuelle Lage hergibt.

6. Quellen nachverfolgen

Ein wichtiger Punkt ist es, sich die angegebene Quelle zur Brust zu nehmen. Stimmt die Aussage, die in der genannten Quelle getroffen wurde, überhaupt mit der der Nachricht überein? Oft werden Zitate aus dem Zusammenhang gerissen oder nur unvollständig wiedergegeben.
Wird ein Screenshot eines Artikels als Beleg mitgeschickt, sollte man im Internet selbst nach diesem Artikel suchen.

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7. Mehrere Quellen zurate ziehen

Ist die erste Quelle glaubwürdig, schadet es nicht, sich nach weiteren, von der ersten unabhängigen umzusehen. Gibt es andere Quellen, die dasselbe behaupten? Zudem sollte man bei vertrauenswürdigen Quellen schauen, ob sich dort etwas zu dem Thema finden lässt.
Impressum anschauen: Ist als Quelle eine Website angegeben, lohnt es sich, ganz nach unten zu scrollen. Dort steht meist ein Impressum, mit dem klar wird, wer für die auf dieser Seite veröffentlichten Inhalte verantwortlich ist.

8. Fotos unter die Lupe nehmen

Auch Bilder sollte man sich immer genau anschauen. So sind verfälschte Fotos manchmal an Pixelfehlern zu erkennen. Auch Sachen im Hintergrund können einen stutzig machen. Möchte man wissen, wo das Bild herkommt, kann man es entweder in die Suchmaske einer Bildersuche im Internet ziehen oder mit einem Rechtsklick und dem Befehl „Mit Google nach Bild suchen“ den Ursprung des Fotos recherchieren.

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9. Nicht auf „gesunden Menschenverstand“ verlassen

Gegenüber „Zeit Online“ rät der Psychologe und Kognitionsforscher Markus Knauff unter anderem, sich bei der Abwägung der Wahrheit nicht auf das Bauchgefühl zu verlassen. Es ist leichter auf Fake-News oder Verschwörungstheorien hereinzufallen, wenn das vernünftige Denken von Emotionen überschattet wird. Zudem sollte man nicht nach weiteren Informationen suchen, die die These belegen, sondern nach Fakten, die die These widerlegen.

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