Darum spricht König Charles so gut Deutsch
Mit einem kleinen Akzent, aber grammatikalisch absolut fehlerfrei hat König Charles III. am Donnerstag auf Deutsch zum Bundestag gesprochen. Mit Humor und nachdenklichen Worten beschwor er in seiner Rede die deutsch-britischen Beziehungen. Doch woher kann der Monarch eigentlich unsere Sprache so gut?
Während seine im vergangenen Jahr gestorbene Mutter Queen Elizabeth II. eher dafür bekannt war, sich fließend auf Französisch zu unterhalten, dürfte Charles‘ Begabung für die deutsche Sprache eher von väterlicher Seite kommen. Charles Vater Prinz Philip, der im Jahr 2021 starb, sprach Deutsch auf muttersprachlichem Niveau. Er wurde zwar als Prinz von Griechenland geboren, war aber ein Abkömmling aus deutsch-dänischem Adel (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg).
Charles‘ Vater Philip stammte aus deutsch-dänischem Adel
Philip hatte enge Verbindungen zu Deutschland, die er aber besonders kurz nach dem Krieg stets etwas vor der Öffentlichkeit verbarg. So durften seine vier Schwestern, die allesamt in den deutschen Hochadel geheiratet hatten, nicht zur Hochzeit mit Elizabeth im Jahr 1947 kommen. Als zu seiner pandemiebedingt sehr kleinen Beisetzung drei der 30 Gäste aus Deutschland kamen, dürfte aber vielen Briten gedämmert haben, dass die Beziehungen im Privaten stärker aufrechterhalten wurden, als das nach außen kommuniziert wurde. Charles hat mehrere Cousins und Cousinen ersten Grades in Deutschland.
Auf Wunsch seines Vaters ging Charles auch auf die Internatsschule Gordonstoun in Schottland, die Philip selbst besucht hatte. Gegründet hatte sie der deutsche Pädagoge Kurt Hahn, der seine Konzepte zuvor in Salem am Bodensee verwirklicht hatte. Philip, der selbst ein Jahr in Salem verbracht hatte, folgte dem wegen seiner jüdischen Identität und seiner Gegnerschaft zu den Nazis verfolgten Pionier der Erlebnispädagogik 1934 nach Gordonstoun.
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Ob Charles dort Deutsch lernte, ist unklar, seine Abiturprüfung (A-Level) legte er der BBC zufolge in den Fächern Französisch und Geschichte ab. Deutsch gehört dort aber aktuell zum Curriculum, wie auf der Webseite zu lesen ist. (alp/dpa)