Davidstern-Affäre: Untersuchung wirft neues Licht auf Ofarims Schilderung
Was geschah in der Lobby des Westin-Hotels in Leipzig? Sänger Gil Ofarim postete ein Video auf Instagram, in dem er behauptet, von einem Hotelmitarbeiter antisemitisch beleidigt worden zu sein. Stimmt das? Das wird noch untersucht. Aber der Bericht der Bonner Anwaltskanzlei „Pauka & Link“, aus dem die „Zeit“ zitiert, lässt die Geschehnisse in einem anderen Licht erscheinen.
Der Mitarbeiter in der Lobby habe ihn aufgefordert, seine Kette mit dem Davidstern einzustecken – erst dann könne er einchecken, so berichtete es ein aufgelöster Gil Ofarim Anfang Oktober auf Instagram. Der Fall sorgte weltweit für Empörung, vor dem Hotel wurde demonstriert.
Das Hotel gab daraufhin eine Untersuchung in Auftrag – parallel zu den staatsanwaltlichen Ermittlungen. Die „Zeit“ schreibt, bei den Befragungen anderer Gäste der Lobby sei herausgekommen, dass niemand etwas von einem Stern gehört habe.
Zeugen: Gil Ofarim wurde ausfallend
Und: Ofarim selbst soll ausfallend geworden sein, habe „Scheißhotel“ oder „Scheißladen“ gesagt. Auch wollen zwei Mitarbeiterinnen und drei Gäste gehört haben, wie Ofarim drohte, „ein Video für Instagram“ aufzunehmen, das dann „viral“ gehe.
Bilder aus der Überwachungskamera lassen außerdem vermuten, dass er den Davidstern erst beim Verlassen des Hotels unter seinem Shirt hervorholte, der Kettenanhänger im Hotel gar nicht zu sehen war.
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Was sagt Ofarim dazu? Er ließ über seinen Anwalt ausrichten: „Nach meiner Auffassung sollten die Ermittlungen weiterhin Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei vorbehalten bleiben, die sehr engagierte Arbeit leisten.“ (miri)