Demos an Pfingsten: Ex-Militärs wollen „Querdenker“ abschirmen – Grüne warnen
Berlin –
Am kommenden Pfingstwochenende sind in Berlin eine Vielzahl von Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen angemeldet. Unter den Teilnehmern befindet sich auch eine wachsende Gruppe von Ex-Militärs der Bundeswehr und der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR. Die Grünen zeigen sich extrem besorgt.
Die fortschreitende Organisation mutmaßlich gewalttätiger Teile der „Querdenken“-Bewegung bereitet den Grünen Sorge. Die Gruppe von Ex-Militärs könnte bereits am Wochenende massiv auftreten. Mehrere tausend Menschen sind auf Telegram in der entsprechenden Gruppe „Veteranen-Pool“ organisiert.
Ex-Militärs wollen bei „Querdenken“-Demo auftreten
In einem Aufruf unter dem Motto „Pfingsten in Berlin – es reicht!“ fordern die Initiatoren unter anderem die Aufhebung aller Corona-Einschränkungen und „das Ende der medialen Angstkampagnen“, berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).
In der Telegram-Gruppe „Veteranen-Pool“ wird dazu aufgerufen, dass sich eine Reihe militärisch ausgebildeter Kräfte geschlossen zwischen die Polizei und die Demonstranten stellt, um die Kundgebung vor den Beamten abzuschirmen. Vorbild sind ähnliche Aktionen in den Niederlanden. In den nach Ländern geordneten Diskussionsforen bei Telegram werden vereinzelt sogar Putschfantasien laut, heißt es beim „RND“.
Grünen-Politikerin warnt vor Gewaltpotenzial der Demonstranten
Die Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic warnt beim „RND“: „Angesichts der Beteiligung von Rechtsextremen und Reichsbürgern und des insgesamt großen Gewaltpotenzials der „Querdenken“-Bewegung, ist enorme Wachsamkeit gefragt, um Gefahren frühzeitig zu erkennen.“ Die Mobilisierung von gewaltbereiten Akteuren dürfe nicht verschlafen werden, so Mihalic.
Sie ergänzt: „Mehr als 12.000 Personen, von denen vermutlich eine Mehrheit an Waffen ausgebildet ist, beteiligen sich in Chatgruppen, in denen davon gesprochen wird, im Krieg zu sein und die Bundesregierung stürzen zu wollen. Das gibt großen Anlass zur Sorge.“
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Der „Veteranen-Pool“ ist, laut Innenministerium, derzeit kein Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes. Erkenntnisse über eine erhöhte konkrete Gefährdungslage in Bezug auf Ausschreitungen sowie Anschläge im Kontext von sogenannten „Querdenken“-Protesten lägen bislang nicht vor, heißt es dort. (vd)