Zerstörte Boote
  • Diese Luftaufnahme zeigt beschädigte Boote und Trümmer nach Hurrikan Ian.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP

„Absolute Zerstörung“: Mindestens 17 Tote in Florida – und nun kommen Krokodile

Dies könnte der tödlichste Hurrikan in der Geschichte Floridas sein“, mit dieser düsteren Prognose wandte sich US-Präsident Joe Biden an die Menschen. Bilder gaben am Freitag einen Eindruck von der unfassbaren Wucht, mit der „Ian“ den „Sunshine State“ am getroffen hat: Komplett zerstörte Straßen, Häuser in Trümmern, Autos, die im Wasser schwimmen. Und jetzt drohen den Bewohnern weitere Gefahren – Alligatoren zum Beispiel.

Die Zeitung „Tampa Bay Times“ berichtet von mindestens 17 Toten. Allein im Bezirk Charlotte County an der südlichen Westküste Floridas, in dessen Nähe der Hurrikan auf Land getroffen war, sollen sieben Menschen ums Leben gekommen.

In Florida stehen Straßen unter Wasser, sind Häuser wie wegrasiert, Brücken zerstört oder Boote wie in Fort Myers an Land gespült. Auf Key Largo, einer der Inseln der Inselkette Florida Keys ganz im Süden des Bundesstaates, steht das Wasser in den Straßen so tief, dass Krokodile darin schwimmen – und das wiederum ist für die Menschen tatsächlich zur Gefahr geworden.

„Wir erwarten absolut, dass es Todesfälle gab“, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis. In mehr als 700 Fällen seien Menschen aus hoher Gefahr gerettet worden, die Küstenwache war mit Hubschraubern unterwegs, um Verzweifelte von Häuserdächern zu bergen.

Florida: Mehr als 2,6 Millionen Menschen ohne Strom

Mehr als 2,6 Millionen Haushalte waren ohne Strom, im Laufe des Donnerstags wurde für mehr als 350.000 die Energieversorgung wieder hergestellt, wie der Gouverneur sagte. An der Insel Sanibel Island wurde die Brücke zerstört, die sie mit dem Festland verbindet.

Dem Sheriff des Bezirks Lee County fehlen beim Anblick von Fort Myers Beach die Worte. „Es war eine Gegend mit Hotels, Restaurants, Palmen und Sand, und jetzt?“ Eine fassungslose Bewohnerin sagte der „Tampa Bay Times“: „Es ist absolute Verwüstung, es ist fast nichts übrig.“

Behörden warnten Bewohner überfluteter Gebiete vor Gefahren im Wasser – zum Beispiel Schadstoffen aus der Kanalisation, Chemikalien – oder eben auch Alligatoren. Auch unterbrochene Strom- und Gas-Leitungen können Menschenleben kosten. Auf Hubschrauber-Aufnahmen waren brennende Häuser zwischen überfluteten Straßen zu sehen oder Grundstücke, von denen die Gebäude komplett weggeschwemmt wurden.

Das könnte Sie auch interessieren: Schüsse an US-Schule: sechs Menschen, zwei in Lebensgefahr

„Hurrikan ,Ian‘ wird ein Sturm sein, über den wir noch jahrzehntelang sprechen werden“, sagte die Leiterin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Es gebe noch keine genaue Einschätzung zu den Schäden. „Aber es wird katastrophal sein.“ Ihre Behörde stellt sich darauf ein, dass Tausende Familien nicht in ihre Häuser zurückkehren können. (dpa/miri)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp