Ein Fahndungsbild, mit dem die US-Behörden nach Ismael „El Mayo“ Zambada suchten.
  • Ein Fahndungsbild, mit dem die US-Behörden nach Ismael „El Mayo“ Zambada suchten.
  • Foto: picture alliance/dpa/U.S. Department of State/AP

Drogenboss „El Mayo“ im Opfermodus: „Wurde in einen Hinterhalt gelockt“

Der Ende Juli in den USA gefasste mexikanische Drogenboss Ismael „El Mayo“ Zambada ist gegen seinen Willen in das Land geflogen worden. „Ich wurde in einen Hinterhalt gelockt“, sagte Zambada, in einer über seinen Anwalt veröffentlichten Erklärung.

Er wolle mit den Gerüchten und Fehlinformationen im Zusammenhang mit seiner Festnahme aufräumen. Der in derselben Maschine sitzende Joaquín Guzmán López – ein Sohn des in den USA inhaftierten Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán Loera – habe ihn entführt.

„El Mayo“ beklagt sich über angebliche Entführung

Zambada zufolge hatte es keine Vereinbarungen mit der mexikanischen oder der US-Regierung gegeben. Der Botschafter der USA in Mexiko, Ken Salazar, teilte bereits zuvor mit, dass es sich um eine Operation der Drogenkartelle gehandelt habe und die US-Regierung nichts damit zu tun gehabt habe. „Was wir wussten, war, dass Joaquín Guzmán ankommen und sich ergeben würde, er ergab sich und mit ihm kam der Passagier (Zambada)“, wurde Salazar in Medien zitiert. 

Zambada wurde eigener Aussage zufolge von Guzmán López zur Teilnahme an einem Treffen gebeten, bei dem er geschlagen, gefesselt und zu einer Landebahn gebracht wurde. Dort sei er in ein Privatflugzeug gezwungen und in die USA geflogen worden.

US-Medien hatten bereits nach der Festnahme der beiden unter Berufung auf Sicherheitsbeamte berichtet, dass Zambada getäuscht und in eine Falle gelockt worden sei.

„El Mayo“: Einer der einflussreichsten Drogenbosse

Zambada gehörte zu den einflussreichsten Drogenbossen des Sinaloa-Drogenkartells und wurde in den USA unter anderem wegen Verschwörung zur Herstellung von Kokain, Heroin, Methamphetamin und Fentanyl, zu Mord und Geldwäsche gesucht. Die tödliche Droge Fentanyl hat in den USA eine verheerende Gesundheitskrise ausgelöst.

Der 76-jährige „El Mayo“ ist ein Ex-Kompagnon von „El Chapo“, der in den USA eine lebenslange Haftstrafe absitzt. Vier von dessen Söhnen – darunter auch der nun festgenommene Guzmán López – traten als Anführer einer weiteren Fraktion des Sinaloa-Kartells auf.

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Neben zahlreichen kleineren Banden gibt es in Mexiko zwei große Drogenkartelle, die aus den Bundesstaaten Sinaloa und Jalisco stammen. Sie liefern sich gewalttätige Auseinandersetzungen um die Kontrolle des Drogenhandels und die Schleusung von Migranten, die in die USA gelangen wollen. (dpa/mp)

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