Ein Jahr später: Deutscher stirbt an den Folgen eines Vulkanausbruchs in Neuseeland
Wellington –
Fast ein Jahr ist seit dem Unglück vergangen, nun ist ein Deutscher an dessen Folgen gestorben: Ein 64-Jähriger erlag nach dem Vulkanausbruch in Neuseeland seinen schweren Verletzungen. Obwohl der Vulkan seit einiger Zeit wieder verstärkt aktiv gewesen war, fuhren immer wieder Boote mit Touristen dorthin.
Wie die neuseeländische Polizei am Donnerstag mitteilte, war das 64-jährige Opfer bereits am 2. Juli gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 22. Die Bestätigung des Todes in einem ausländischen Krankenhaus sei „so schnell wie praktisch möglich“ erfolgt, nachdem zunächst ein Rechtsmediziner festgestellt habe, dass sein Tod auf die bei dem Ausbruch erlittenen Verletzungen zurückzuführen sei, teilte die Polizei weiter mit.
Trotz aktivem Vulkan: Touristen besuchten Vulkaninsel in Neuseeland
Der Feuerberg auf White Island war am 9. Dezember ausgebrochen, als sich 47 Touristen auf der kleinen Insel etwa 50 Kilometer vor der neuseeländischen Nordinsel aufhielten. Unter ihnen waren vier Deutsche. Rauch und Asche wurden mehr als 3500 Meter hoch geschleudert. Bei Neuseelands Ureinwohnern, den Maori, heißt der Vulkan Te Puia o Whakaari. Das bedeutet: „Der dramatische Vulkan“.
Die meisten Ausflügler kamen von einem Kreuzfahrtschiff und waren auf einer Tagestour. Die Hälfte der Inselbesucher stammte aus Australien. Andere Besucher kamen aus China, den USA und Großbritannien. Der Vulkan war seit einiger Zeit wieder verstärkt aktiv gewesen, trotzdem fuhren immer wieder Boote mit Besuchern dorthin. Das Betreten der Insel war nur mit ausgebildeten Führern gestattet.
Ein Jahr nach Vulkanausbruch: 64-Jähriger erliegt schweren Verletzungen
Die Bergungsaktion konnte im Dezember erst nach einigen Tagen beginnen – Wissenschaftler hatten gewarnt, der Vulkan könne erneut ausbrechen. Die Gase, die immer noch über White Island waberten, waren so giftig und ätzend, das ein einziger ungeschützter Atemzug tödlich sein konnte.
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Nach Angaben der neuseeländischen Polizei bat die Familie des Opfers darum, dass ihre Privatsphäre gewahrt werde, während sie von „ihrem geliebten Ehemann, Vater und Großvater“ Abschied nehme.
Am ersten Jahrestag des Unglücks ist wegen der Corona-Pandemie nur eine kleine Gedenkveranstaltung für Familien und Helfer geplant. Es soll auch eine Schweigeminute geben, wie die Organisatoren mitteilten. (prei/dpa)