Mann benutzt Abnehmspritze und trägt eine zu große Hose, die Übergewicht symbolisieren soll. (Symbolbild)
  • Spritze rein, Fett weg: Das Medikament „Wegovy“ hat einen regelrechten Hype im Netz entfacht. Bald kommt es nach Deutschland. (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO / agefotostock

Elon Musk schwört darauf: Diät-Wunderspritze kommt nach Deutschland

Selten gab es um ein Medikament so viel Trubel: Das Abnehmmittel „Wegovy“ soll es bald auch in Deutschland geben. Promis wie Elon Musk sind von der Fett-weg-Spritze total überzeugt – daraus ist ein regelrechter Hype im Internet entstanden.

„In Deutschland wollen wir es Ende Juli auf den Markt bringen“, sagte der Chef des dänischen Herstellers Novo Nordisk, Lars Fruergaard Jørgensen, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Wegovy“ ist seit Anfang 2022 in der EU zugelassen. Der darin enthaltene Wirkstoff Semaglutid soll zusammen mit einer Diät und Bewegung bei Gewichtsverlust und -kontrolle unterstützen.

Deutschland: Fett-weg-Spritze „Vegovy“ ab Juli erhältlich

Gedacht ist es für Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30, also Adipositas. Und für Übergewichtige (BMI ab 27) mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung. Das Medikament wird einmal die Woche verabreicht, Patienten können es sich selbst spritzen.

In sozialen Medien wird der Wirkstoff gehypt, auch weil einige Promis so abgenommen haben sollen. So erwähnte Tech-Milliardär Elon Musk auf die Frage nach dem Geheimnis seines Aussehens neben dem Fasten den Namen der Arznei. Der Aktienkurs von Novo Nordisk hat innerhalb eines Jahres mehr als 40 Prozent zugelegt, das Unternehmen wird an der Börse nun mit etwa 250 Milliarden Euro bewertet. Damit gehört es zu den größten Pharmakonzernen der Welt.

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Bislang vertreibe Novo Nordisk das Medikament in den USA, Dänemark und Norwegen, sagte Jørgensen der „FAS“. In den USA betrage der Listenpreis für eine einmonatige Behandlung 1300 Dollar. Er plädierte dafür, dass Krankenversicherungen „die Kosten für die Patienten mit dem höchsten Body-Mass-Index und für den ärmsten Teil der Bevölkerung übernehmen sollten“. In Deutschland, wo etwa jeder vierte Erwachsene als adipös gilt, war das Mittel bislang nicht erhältlich.

In einer Studie verloren Patienten, die begleitend zu Lebensstiländerungen eine Dosis Semaglutid pro Woche erhielten, im Schnitt nach 68 Wochen etwa 15 Prozent Gewicht. Eine Vergleichsgruppe, die ein Scheinmedikament bekam, nahm im gleichen Zeitraum nur gut zwei Prozent ab, wie es im „New England Journal of Medicine“ hieß.

Novo Nordisk-Chef: „Adipositas ist chronische Krankheit“

Die Effekte sind aber nach bisherigem Kenntnisstand bei Absetzen des Medikaments nicht von Dauer. „Soweit wir bisher wissen, ist Adipositas eine chronische Krankheit. Das heißt: Wenn man die Behandlung abbricht, nimmt man wieder zu“, sagte Jørgensen der „FAS“. Eventuell könnte es aber nach mehreren Jahren Behandlung auch bleibende Effekte geben, dafür gebe es aber noch keine Belege. (dpa/mp)

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