Enorme Spendensumme: Die gigantische Anteilnahme für den getöteten Polizisten (29)
In nicht einmal 24 Stunden kamen mehr als 200.000 Euro zusammen: Ein Spendenaufruf für den bei der Messerattacke in Mannheim getöteten Polizisten ist auf sehr großen Anklang gestoßen. Der Täter ist bislang nicht vernehmungsfähig.
Auf der Plattform „Go Fund Me“ startete das „Bündnis der Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaften Blumberg e.V.“ am Sonntagmittag eine Spendenkampagne für den 29-Jährigen. Zu diesem Zeitpunkt war der Polizist noch am Leben, er verstarb allerdings nur wenige Stunden später.
Spendenaktion für getöteten Polizisten in Mannheim
Ursprünglich lag das Spendenziel bei 20.000 Euro, kurze Zeit später waren bereits 100.000 Euro erreicht. Das Bündnis kündigte daraufhin, „weitere Spendeneingänge auch für ähnlich gelagerte Fälle innerhalb unserer Polizeifamilie“ zu nutzen. Dem Ziel sei man als gemeinnütziger Verein verpflichtet. 24 Stunden später sind bereits mehr als 250.000 Euro zusammengekommen.
Bei den Einsatz- und Streifenwagen der Bundespolizei ist derweil bundesweit Trauerflor angeordnet worden, genauso wie bei den Dienstfahrzeugen der baden-württembergischen und niedersächsischen Polizei. Das sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag in Hannover. „Der Tod eines Polizisten in Mannheim ist entsetzlich und sehr traurig“, sagte die Ministerin.
Schweigeminute für getöteten Polizisten geplant
Am kommenden Freitag – eine Woche nach der Tat – soll um 11.34 Uhr des 29-Jährigen mit einer Schweigeminute gedacht werden, teilte das Innenministerium am Montag mit. Wann die Trauerfeier stattfinden soll, stehe bisher nicht fest, sagte ein Polizeisprecher. Man wolle zunächst der Familie Raum zum Trauern geben.
Bei dem Angriff hatte ein 25-Jähriger am vergangenen Freitag auf dem Marktplatz in der Mannheimer Innenstadt bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sechs Männer verletzt, darunter den Polizisten. Der 29-Jährige erlag am Sonntagnachmittag seinen Verletzungen. Der Angreifer mit afghanischer Staatsbürgerschaft hatte dem Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen.
Täter von Mannheim ist bislang nicht vernehmungsfähig
Bisher sei der Täter aus gesundheitlichen Gründen nicht vernehmungsfähig gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft am Montag. Neben Aussagen zum Tatmotiv vom Täter selbst erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse durch die Auswertung der bei der Durchsuchung seiner Wohnung im hessischen Heppenheim gefundenen Datenträger.
Bis jetzt über den Täter nicht viel bekannt. Er kam nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 2013 als Teenager nach Deutschland und stellte einen Asylantrag. Der Antrag wurde 2014 abgelehnt. Es wurde allerdings ein Abschiebeverbot verhängt, vermutlich wegen des jugendlichen Alters. In Heppenheim wohnte der Täter zuletzt mit seiner Ehefrau und zwei Kleinkindern. Wo die Frau ist und ob sie schon vernommen wurde, ist nicht bekannt. (dpa/mp)