Türkischer Panzer in Syrien (Archivbild).
  • Türkischer Panzer in Syrien (Archivbild).
  • Foto: Anas Alkharboutli/dpa

Erdogan kündigt Offensive gegen Kurden in Syrien an

Von der Türkei unterstützte Milizen dringen in Syrien in kurdisch kontrollierte Gebiete vor. Erdogan nennt die dort herrschenden Kräfte eine „Terrororganisation“ – und kündigt weiteres Vorgehen an.

Ankara will weiter gegen kurdische Milizen in Syrien vorgehen. „Die Türkei wird vorbeugende Maßnahmen gegen alle Terrororganisationen ergreifen, die in Syrien operieren und eine Bedrohung für die Türkei darstellen“, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan laut offizieller Mitteilung nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Ankara. Dabei gehe es vor allem um die syrische Kurdenmiliz YPG und die Terrormiliz IS.

Erdogan will Korridor von Türkei nach Syrien errichten

Während die YPG für die USA ein wichtiger Partner im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien ist, sieht die Türkei die Miliz als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK – und damit als Terrororganisation.


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Die von der Türkei unterstützte Syrische Nationale Armee (SNA) dringt derzeit in von der YPG kontrollierte Gebiete im Norden Syriens vor. Sie übernahm kürzlich nach schweren Gefechten die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Manbidsch.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Archivbild). picture alliance/dpa/Präsidialamt der Türkei
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Archivbild)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Archivbild).

Ankara will die Kurdenmilizen östlich des Flusses Euphrat drängen, möglicherweise für einen weiteren Vormarsch bis zur syrisch-kurdischen Grenzstadt Kobane. Die Türkei hat seit 2016 mehrere Offensiven in Syrien durchgeführt und kontrolliert bereits Gebiete im Norden. Erdogan spricht immer wieder von dem Ziel, einen Korridor errichten zu wollen, der von der türkischen Grenze 30 Kilometer nach Syrien hineinreichen soll.

Türkei hat keine Kontrolle über islamistische Gruppe HTS

Die Türkei wird nach dem Machtwechsel in Syrien als einflussreichster ausländischer Akteur gehandelt. „Ankara verfügt über die stärksten Kommunikationskanäle und arbeitet seit langem mit der islamistischen Gruppe zusammen, die derzeit in Damaskus das Sagen hat“, schrieb die Analystin Gönül Tol in einem Beitrag für Foreign Affairs.

Die Türkische Regierung habe keine Kontrolle über die islamistische Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS). Sie haben ihnen aber deutlich gemacht, dass man auf einen friedlichen Übergang und ein neues, inklusives Syrien hoffe, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person in Ankara der dpa.

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