EU-Diplomat beim Schnorcheln von Hai getötet
In dem beliebten Badeort Marsa Alam am Roten Meer ereignete sich am Sonntag eine tödliche Haiattacke. Gianluca Di Gioia (48), ein gebürtiger Römer und Diplomat im Dienst der EU, wurde beim Schnorcheln von einem Hai angegriffen und getötet. Sein Landsmann, der 69-jährige Peppino Frappani, erlitt Verletzungen, als er versuchte, das Tier zu vertreiben. Nach Angaben der ägyptischen Behörden fand die Attacke etwa 50 Meter von einem Hotelsteg entfernt statt, außerhalb des eigentlichen Schwimmbereichs.
Der betroffene Strandabschnitt wurde auf Anweisung des ägyptischen Umweltministeriums sofort gesperrt, eine umfassende Untersuchung des Vorfalls angekündigt. Auch die Staatsanwaltschaft der Stadt Al-Qusair hat Ermittlungen eingeleitet, um die genauen Umstände des Haiangriffs zu klären, so die italienische Zeitung „Il Messagero“. Die Leiche von Di Gioia wurde unter Aufsicht der Behörden ins Krankenhaus von Porto Ghalib gebracht.
Das Haiunglück kostete den 48-Jährigen das Leben
Gianluca Di Gioia wurde am 21. Dezember 1976 in Rom geboren und hatte erst wenige Tage vor der Tragödie seinen 48. Geburtstag gefeiert. Der leidenschaftlich reisende Meeresliebhaber war seit 2012 im Europäischen Auswärtigen Dienst (EEAS) tätig, nachdem er zuvor im Gemeinsamen Forschungszentrum (JRC) der EU-Kommission gearbeitet hatte. Di Gioia lebte mit seiner französischen Ehefrau, mit der er seit 2013 verheiratet war, in Frankreich. Auf Facebook zeigte sich der Südeuropäer stets braungebrannt und in knappen Badeshorts an heißen Stränden und im strahlend blauen Meer.
Am Sonntagmorgen wagte er zusammen mit Peppino Frappani einen Schnorchelausflug vor der Küste von Marsa Alam. In Sichtweite des Hotels Sataya schlug das Schicksal zu: Ein Hai attackierte die beiden Männer. Frappani versuchte, das aggressive Tier zu vertreiben und seinen Freund zu retten, wurde dabei jedoch selbst verletzt. Er konnte mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden.
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Haiangriffe sind weltweit selten, doch ihre Schrecken wirken umso größer. Laut dem Umweltministerium ereignete sich der Angriff in tiefem Wasser, weit entfernt von für Schwimmer vorgesehenen Bereichen. Erst kürzlich ereignete sich ein tödlicher Angriff vor der australischen Küste. Menschen töten jährlich geschätzt 100 Millionen Haie.(apa/dpa)