EU-Zertifikat: So soll das Reisen künftig ablaufen
Die Urlaubssaison steht vor der Tür. Der Wunsch, endlich wieder nach Italien fliegen, durch spanische Städte flanieren oder unkompliziert Griechenlands Sehenswürdigkeiten anschauen zu können, wird immer größer. Um möglichst problemloses Reisen zu ermöglichen, arbeitet die EU derzeit an einem Covid-19-Zertifikat – jetzt sind sie einen Schritt weitergekommen.
Die Abgeordneten des Europaparlaments billigten die Details für das EU-weite Zertifikat, wie das Parlamentspräsidium am Mittwoch in Straßburg mitteilte. Zuvor hatten sich die Zuvor hatten sich die Abgeordneten und die EU-Länder bereits vorläufig auf Regelungen für Nachweis unter anderem für Corona-Impfungen geeinigt. Damit das Zertifikat, genannt „Grünes Zertifikat“, wirklich kommen kann, müssen auch die Mitgliedsstaaten aber noch ganz formell zustimmen.
Pandemie: EU-Zertifikat soll Reisen erleichtern
Mit dem Zertifikat soll das Reisen in der Europäischen Union dann leichter werden – für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete. Die ersten Länder stellen die „Grünen Zertifikate“ bereits aus. Auch Deutschland ist zumindest technisch mit dem EU-weiten Zertifikat verbunden.
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EU-Justizkommissar Didier Reynders sagte in der Plenardebatte am Dienstag, je mehr Nachweise jetzt schon ausgestellt werden, desto mehr Probleme könnten beim offiziellen Start im Juli vermieden werden. Bereits mehr als eine Million EU-Bürgerinnen und EU-Bürger verfügten über ein EU-Covid-19-Zertifikat.
Zahlreiche Abgeordnete des Europaparlaments sprachen sich in der Debatte erneut für kostenlose Corona-Tests aus. Es dürfe nicht unterschieden werden zwischen Geimpften und Menschen, die noch auf der Warteliste stünden, hieß es etwa. Eine entsprechende Forderung hatte das Parlament in den Verhandlungen mit den EU-Staaten nicht durchsetzen können. Die EU-Kommission sagte allerdings 100 Millionen Euro für die Finanzierung von Tests zu.
Digitaler Impfpass in Corona-Warn-App angezeigt
In Deutschland kann übrigens der geplante digitale Impfnachweis künftig auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten in der Nacht zum Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis das Update für alle Anwenderinnen und Anwender sichtbar ist. Die Ausgabe der digitalen Impfnachweise in Deutschland soll noch im Juni starten.
Auch in Hamburger Apotheken können sich Geimpfte ab dem 14. Juni einen digitalen Nachweis einer vollständigen Impfung ausstellen lassen. Die teilnehmenden Apotheken erstellen einen QR-Code, der dann in die entsprechende Handy-App eingelesen werden muss. Wie das „Abendblatt“ berichtet, müssen Geimpfte aus dem Impfzentrum nicht extra in eine Apotheke gehen, sie bekommen den QR-Code unaufgefordert zugeschickt, sobald die Apps fertig sind.
Impfen in Hamburg: Digitaler Impfnachweis in Apotheken möglich
Eine Übersicht aller Hamburger Apotheken, die einen digitalen Impfnachweis anbieten, wird es in den nächsten Tagen auf dem Portal „Mein-Apothekermanager“ geben. Bislang kann man dort nur nach Apotheken suchen, die Schnelltests anbieten.
Menschen in Deutschland, die keine Tracing-App für die Anzeige eines digitalen Impfnachweises verwenden möchten, können auf die Smartphone-App „CovPass“ ausweichen, die keine Kontaktverfolgungsfunktion hat. Außerdem wird der Impfnachweis auch ausgedruckt auf Papier ausgegeben. Der „CovPass“ soll zudem negative Testergebnisse und überstandene Infektionen dokumentieren. Der deutsche digitale Impfnachweis entspricht dem EU-Zertifikat. (dpa)