Los Angeles brennt: Zahl der Toten unklar – „ich hoffe, ich liege falsch …“
Kalifornien wird erneut von tödlichen Großbränden heimgesucht. Das Bild der Verwüstung rund um die Millionenmetropole Los Angeles macht sprachlos. Fünf Menschen kamen bislang ums Leben. Die aktuelle Lage im Liveticker:
Genaue Zahl der Toten unklar
Die Behörden im Großraum Los Angeles äußern sich derzeit zurückhaltend zur genauen Zahl der Todesopfer der verheerenden Brände in der Region. „Ich möchte mehr Vertrauen in die genauen Informationen haben, die ich erhalte“, sagte Sheriff Robert Luna vom Bezirk Los Angeles auf die Frage eines Journalisten. Er betonte: „Was wir jetzt tun, ist, alles gründlich zu überprüfen. Sie müssen die Dringlichkeit und die chaotische Lage verstehen, mit der wir es zu tun haben. Wir stecken immer noch mittendrin.“
US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf Luna von mindestens fünf Todesopfern berichtet. Der Sheriff äußerte sich dazu nun vorsichtiger: „Da geht es um die Familien von jemandem. Um jemanden, der geliebt und um den sich gesorgt wurde. Ich möchte also sichergehen, dass unsere Informationen zuverlässig sind.“ Luna zeigte sich zugleich besorgt, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte: „Ich hoffe, ich liege falsch, aber ich glaube, sie wird steigen.“
In der Region wüten derzeit mehrere Brände, deren Ursache noch ungeklärt ist. Im Süden Kaliforniens, wo Los Angeles liegt, hat es seit mindestens acht Monaten so gut wie gar nicht mehr geregnet. Bäume und Sträucher sind vertrocknet. Hinzu kommen die saisonal typischen starken Santa-Ana-Winde, die die Flammen rasch vorantreiben.
Feuerkatastrophe in Los Angeles: UN bieten Hilfe an
16.43 Uhr: Bei der Bekämpfung der Großbrände in und um Los Angeles haben die Vereinten Nationen ihre Unterstützung angeboten. „Die Vereinten Nationen stehen bereit, Unterstützung bereitzustellen, wenn gebraucht“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Er sei „geschockt und traurig angesichts der großflächigen Verwüstung“ und spreche den Familien der Opfer sein Beileid aus.
Zudem denke er an die vielen Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten oder sie verloren hätten, und danke den Einsatzkräften, die „unter extrem schwierigen Bedingungen alles tun, was sie können“.
Wind in Los Angeles lässt nach – Feuerwehr hoffnungsvoll
16.10 Uhr: Die Feuerwehr hofft bei der Bekämpfung der Großbrände in und um Los Angeles auf Fortschritte durch nachlassenden Wind. „Wenn es so bleibt, können wir heute tatsächlich eine Wendung bei diesen Bränden herbeiführen und Fortschritte erzielen“, sagte Einsatzleiter Brent Pascua dem Sender NBC News am Donnerstagmorgen (Ortszeit).
Am Mittwoch waren Medienberichten zufolge Windböen von bis zu 128 Kilometern pro Stunde registriert worden. „Es war, als hätte man versucht, dieses Feuer in einem Hurrikan zu bekämpfen“, sagte Pascua dem Sender CNN. „Was dieses Feuer so dringend gebraucht hat, war eine Pause von diesen Winden“. Nach Angaben des US-Wetterdienstes soll der Wind ab Donnerstagnachmittag wieder zunehmen.
Derzeit brennen mehrere Feuer im Großraum Los Angeles. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Im Süden Kaliforniens, wo Los Angeles liegt, hat es seit mindestens acht Monaten so gut wie gar nicht mehr geregnet. Bäume und Sträucher sind vertrocknet. Hinzu kommen die für die Saison typischen, kräftigen Santa-Ana-Winde, welche die Flammen schnell verbreiten.
Brände in Hollywood: Maschmeyer besorgt um seine Familie
15.17 Uhr: Auch die Familie von Finanzinvestor Carsten Maschmeyer (65) und seiner Ehefrau Veronica Ferres (59) ist von den Bränden rund um Hollywood betroffen. „Wir werden jetzt evakuiert und sind auf der Flucht“, schrieb Ferres auf Instagram.
„Das ist ein absoluter Albtraum“, sagte Maschmeyer der „Bild“. „Eines der schlimmsten Erlebnisse meines Lebens. Ich fürchte um das Leben meiner Familie, meiner Frau, meiner Kinder und Enkelkinder.“ Laut „Bild“ brannte das Haus, in dem Maschmeyers Sohn Maurice mit seiner Familie in Pacific Palisades zur Miete lebte, komplett aus. Der Investor befinde sich mit seiner Familie jetzt in Venice.
Leichte Entwarnung für Hollywood
14.12 Uhr: In den berühmten Hollywood Hills gaben die Behörden in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) leichte Entwarnung. „Die Feueraktivität hat sich verringert“, schrieb das zuständige Sheriff-Büro auf der Plattform X. Das Feuer brenne nun hauptsächlich auf einer kleinen, von der Feuerwehr begrenzten Fläche. Evakuierungsanordnungen wurden teilweise wieder aufgehoben.
Der Brand mit dem Namen Sunset Fire war nach Angaben der Feuerschutzbehörde Cal Fire am Mittwochabend ausgebrochen. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Die Flammen hatten sich Medienberichten zufolge schnell in Richtung des berühmten Hollywood Boulevards ausgebreitet. Löschflugzeuge waren im Dauereinsatz, damit die Flammen nicht weiter auf das dicht besiedelte Hollywood übergriffen.
Brände rund um Los Angeles: Bill Kaulitz flieht vor Feuer
13.42 Uhr: Sänger Bill Kaulitz (35) hat wegen der Brände rund um Los Angeles sein Haus verlassen müssen. Das zeigte der Tokio-Hotel-Frontmann in einer Instagram-Story. In dem Post sind seine gepackten Luxuskoffer zu sehen, darunter ein Notfallset des Roten Kreuzes und zwei Walkie-Talkies.
Die Sorge um Bill Kaulitz war groß, denn spätestens seit der Netflix-Doku „Kaulitz & Kaulitz“ ist bekannt, dass der Musiker in einem Frank-Lloyd-Wright-Haus in den Hollywood Hills lebt.
Die Flammen erreichten zwischenzeitlich Gebiete unweit des berühmten Hollywood Boulevards. Noch ungewiss ist, ob Kaulitz‘ Zwillingsbruder Tom (35) und dessen Ehefrau, Heidi Klum (51), die im nahegelegenen Bel Air leben, auch von den Bränden betroffen sind.
Enorme Zerstörung: Fast 2000 Häuser in Los Angeles abgebrannt
10.30 Uhr: Bei den Großbränden in und um Los Angeles sind Behörden-Angaben zufolge insgesamt knapp 2000 Gebäude abgebrannt. Das sogenannte Eaton Fire nordöstlich der Metropole habe 972 Gebäude zerstört, meldeten die Behörden am Mittwochabend (Ortszeit). Das Feuer mit dem Namen Palisades Fire am Westrand von Los Angeles brannte nach Schätzungen der Behörden rund 1000 Häuser nieder.
Das Eaton Fire nahe der Stadt Pasadena habe inzwischen eine Fläche von knapp 43 Quadratkilometern erfasst. Mehr als 37.000 Gebäude würden von den Flammen bedroht. Die Löscharbeiten im schwer zugänglichen Gelände würden durch „extreme Windgeschwindigkeiten“ erschwert, hieß es. Mindestens vier Feuerwehrleute seien verletzt worden. Fünf Menschen seien ums Leben gekommen.
Noch weiträumiger wütet das Palisades Fire im Westen von Los Angeles. Es hat sich nach Behörden-Angaben auf eine Fläche von fast 70 Quadratkilometern ausgeweitet. In dem wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades haben mehrere Stars Häuser. Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte von Los Angeles. Insgesamt sind in der Region Medienberichten zufolge rund 130.000 Menschen auf der Flucht.
Paris Hilton sieht Brand des eigenen Hauses im TV
9.47 Uhr: Realitystar Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los Angeles zum Opfer fiel. „Mein Herz ist untröstlich“, schreibt die 43-Jährige auf der Plattform X. „Ich sitze mit meiner Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt.“ Dazu teilte sie ein per Hand aufgenommenes Video von einem Nachrichtenbeitrag, der eine niedergebrannte Nachbarschaft zeigt.
Feuer nahe dem Hollywood Walk of Fame
8.53 Uhr: Die verheerenden Großbrände in Los Angeles haben auch die berühmten Hollywood Hills erfasst. Zahlreiche Bewohner versuchten, das Gebiet zu verlassen, was laut US-Medien zu massiven Staus führte. Ein Anwohner berichtete dem Sender CNN von „chaotischen Szenen“.
Es brennt nördlich des Hollywood Boulevard. Diese Gegend beherbergt mehrere Touristenziele, darunter den Hollywood Walk of Fame und das berühmte Chinese Theatre.
Los Angeles: 7500 Einsatzkräfte kämpfen gegen Brände
8.46 Uhr: Mehr als 7500 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Großbrände in Los Angeles. „Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen für die Bekämpfung dieser Brände ein“, sagte der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom. Sein Bundesstaat lasse nichts unversucht, um Anwohner zu schützen.
Inzwischen kommt Hilfe aus der Luft: US-Medien zeigten Aufnahmen von Hubschraubern, die Wasser abwarfen, etwa beim Sunset Fire in den Hollywood Hills. Einsatzkräfte machten dort erste Fortschritte, gab das Büro des County Sheriffs auf X bekannt. Dieses Feuer sowie weitere Brände in und um Los Angeles sind den Angaben zufolge aber weiterhin nicht unter Kontrolle.
Anstieg der Opferzahlen befürchtet
8.29 Uhr: Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, befürchtet einen Anstieg der Opferzahlen. Im Interview mit CNN sprach er von „völliger Zerstörung“ und erinnerte an die tödlichen Feuer in Paradise, einer Ortschaft in Nordkalifornien. Die war im November 2018 von dem sogenannten Camp Fire fast völlig zerstört worden, 85 Menschen starben damals, Zehntausende wurden obdachlos.
Die fünf aktuellen Todesfälle wurden demnach nordöstlich der Metropole Los Angeles registriert, nahe Pasadena, wo das sogenannte Eaton Fire weiter außer Kontrolle war. Dieser Großbrand hat bereits eine Fläche von rund 42 Quadratkilometern erfasst.
Noch weiträumiger wütet das Palisades Fire am Westrand von Los Angeles. Es hat sich auf eine Fläche von mehr als 64 Quadratkilometer vorgefressen, von den Hügeln in Pacific Palisades bis zu den Stränden von Malibu. Nach ersten Schätzungen der Behörden brannten dort rund 1000 Gebäude ab.
Präsident Biden sagt Audienz beim Papst ab
8.16 Uhr: US-Präsident Joe Biden sagte wegen der Brandkatastrophe in Kalifornien eine für Freitag geplante Reise nach Italien und eine Audienz bei Papst Franziskus ab. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre sagte, Biden wolle sich in den kommenden Tagen auf die Leitung der gesamten Bundesmaßnahmen im Kampf gegen die Brände konzentrieren. Biden wollte kurz vor seinem Abschied als US-Präsident noch nach Italien reisen; eine Audienz bei Papst Franziskus war geplant.
Zuvor hatte er die von Bränden betroffene Region in Kalifornien zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben.
Feuerkatastrophe bei Los Angeles: Bislang fünf Tote
8.12 Uhr: Das Flammeninferno im Großraum Los Angeles hat bereits fünf Menschen das Leben gekostet: Verheerende Brände haben eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, gleich einer Kriegszone. Die Flammen griffen am Mittwochabend (Ortszeit) auf die berühmte Hügelkette Hollywood Hills über, Teile des Stadtviertels müssen evakuiert werden.
Medienberichten zufolge sind rund 130.000 Menschen auf der Flucht und mehr als 1000 Gebäude zerstört worden. Die Brände sind weiterhin nicht unter Kontrolle.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden rief den Katastrophenfall aus und sagte seine für Freitag geplante Reise nach Italien ab. Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte von Los Angeles.