Flammeninferno auf Rhodos: „Wir befinden uns im Krieg“
Löschflugzeuge kreisen über dem flammenden Inferno, Feuerwehrleute kämpfen bis zur Erschöpfung – aber die Brände auf der Ferieninsel Rhodos sind nicht unter Kontrolle zu bekommen. Auch, weil starke Winde sie immer wieder entfachen. Und dann die Hitze: In Griechenland herrschen weiter bis zu 45 Grad. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis fand vor dem Parlament klare Wort: „Wir befinden uns in Krieg“ – und all das Leid sei auf den Klimawandel zurückzuführen.
Immerhin: Bisher gab es keine Opfer – und das ist auf die Leistung der Feuerwehr, des Zivildienstes, der Küstenwache und der freiwilligen Helfer zurückzuführen, so Mitsotakis. Aber: „Die nächsten Tage werden weiter gefährlich sein“. Auf Rhodos sind auch Löschflugzeuge aus der Türkei und Hubschrauber aus Ägypten zur Verstärkung der Griechen im Einsatz.
Verheerende Waldbrände nicht nur auf Rhodos
Etwa die Hälfte der 19.000 Menschen, die am Samstag auf Rhodos ihre Hotels verlassen mussten, sind mittlerweile entweder abgereist oder wieder in Hotels untergebracht. Die anderen harren weiter in Sporthallen und Schulen aus, einige wurden auch von Privatleuten aufgenommen. Die Einheimischen auf Rhodos zeigen überwältigende Hilfsbereitschaft für die Touristen, das griechische Militär verteilte rund 3500 klappbare Betten für sie, auch mit Essen und Trinkwasser werden die Urlauber versorgt.
Nicht nur im Nordosten von Rhodos wüten die Feuer, auch auf der Insel Euböa, bei Karystos und auf der Halbinsel Peloponnes nahe der kleinen Hafenstadt Egion wurden am Montag große Brände gemeldet. Immerhin: Auf Korfu konnte ein Waldbrand unter Kontrolle gebracht werden.
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Die Menschen erwarten sehnlichst den kommenden Donnerstag. Die Temperaturen sollen dann zum ersten Mal seit fast zwei Wochen von bis zu 45 Grad auf für die Jahreszeit normale Werte von etwa 35 fallen. Sonntag waren es im Süden der Halbinsel Peloponnes 46,4 Grad – die vierthöchste Temperatur, die je in Griechenland gemessen wurde.
Abkühlen wird es Ende der Woche wegen starker Nordwinde – aber auch die sind gefährlich: Der Zivilschutz warnte, dass dadurch Waldbrände wieder außer Kontrolle geraten können.