Delfin
  • Im Schwarzen Meer sollen Delfine jetzt dem russischen Militär helfen.
  • Foto: Copyright-Hinweis: IMAGO/YAY Images

„Flipper-Armee“: Russland schickt jetzt Delfine in den Krieg

Flipper ist jetzt Soldat – und das nicht freiwillig: Die russische Marine setzt trainierte Delfine ein, um ihre Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen. Meeressäuger im Militärdienst – das klingt irre, hat aber tatsächlich eine lange Tradition.

An der Einfahrt zum Hafen von Sewastopol wurden zwei Unterwassergehege mit Delfinen platziert, schrieb das unabhängige US Naval Institute (USNI). Satelliten-Aufnahmen legen nahe, dass die Gehege im Februar dorthin verlegt wurden, etwa zu der Zeit, als Russlands Angriff auf die Ukraine begann.

Aber wie werden die Delfine eingesetzt? Zum Beispiel zur Abwehr feindlicher Taucher, die versuchen könnten, in den Hafen einzudringen und Kriegsschiffe zu sabotieren. Viele davon sind nämlich wohl außer Reichweite ukrainischer Raketen.

Auch die US-Armee trainierte Delfine für den Einsatz

Außerdem sind die sensiblen Tiere dank ihres hervorragenden Gehörsinns in der Lage, Minen und andere potenziell gefährliche Gegenstände aufzuspüren. Das haben sich auch andere Armeen schon zunutze gemacht: Auch das US-Militär trainiert seit den 1960er Jahren Delfine und Seelöwen, um sie gegen Bedrohungen unter Wasser einzusetzen. Bei den Amerikanern und auf sowjetischer Seite waren damals bis zu 100 Tiere in der „Flipper-Truppe“.

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Laut dem US Naval Institute entwickelte die sowjetische Marine während des Kalten Krieges mehrere Programme mit Meeressäugern, darunter eines mit sogenannten Kampfdelfinen nahe Sewastopol. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gingen diese an das ukrainische Militär, das setzte das Trainingsprogramm aber nicht weiter fort, die Tiere wurden als schwimmende Therapeuten zum Beispiel für Kinder eingesetzt. Nach der russischen Annexion der Halbinsel Krim 2014 gerieten aber auch die Delfine wieder unter Kontrolle der Marine Russlands. Und unter russischer Herrschaft müssen die Flipper jetzt in den Krieg …

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