• Clement (29) stammt aus Nigeria, musste jedoch flüchten, nachdem er mit dem Tod bedroht wurde.
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Flüchtling Clement (29) lebt in Moria: „Ich besitze nichts mehr, außer meiner Kleidung“

Die MOPO hat Kontakt zu einem Flüchtling, der seit etwa einem Jahr im Camp in Moria lebt. Clement (29) stammt aus Nigeria, musste jedoch flüchten, nachdem er mehrfach mit dem Tod bedroht wurde. Weil er auch im Lager wiederholt angegriffen wurde, zeigen wir sein Bild nur verpixelt. Schon vor dem Feuer sagte Clement: „Es ist die Hölle.“ Wie geht es ihm jetzt?

Clement, wann ist das Feuer ausgebrochen? Wo waren Sie zu dem Zeitpunkt?
Clement:
Das Feuer ist ungefähr gegen 23.15 Uhr nachts ausgebrochen. Ich war in meinem Zelt – glücklicherweise etwas abseits. Nach ungefähr zehn Minuten gab es einen Alarm und wir wurden aus dem Camp gebracht. Mir war klar, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.

Sind Sie verletzt?
Nein, ich bin nicht verletzt. Ob jemand anderes verletzt ist, weiß ich nicht. Das Feuer breitete sich rasch aus, es war überall im Camp. Es ist alles niedergebrannt.

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Was haben Sie noch bei sich?
Nur meine Kleider. Das Zelt ist komplett abgebrannt.

Wissen Sie, wer das Feuer gelegt hat?
Ich glaube, das Feuer wurde von den Menschen hier im Camp, in Moria, gelegt – aus Frust. Es waren nicht die Einheimischen.

Wie ist das Verhältnis mit den Einheimischen?
Sie haben nur vor ein paar Tagen gegen uns und unser Camp demonstriert. Sie forderten, dass wir ihr Land verlassen.

Moria nach Brand

Völlige Zerstörung nach dem Flammeninferno im Flüchtlingscamp in Moria auf Lesbos.

Foto:

picture alliance/dpa

Gab es Konfrontationen?
Nein, wenn ich mit den Einheimischen zu tun hatte, haben sie mich nie attackiert. In keiner Weise. Aber da sie bei den Protesten klargemacht haben, dass sie uns hier nicht wollen, haben wir meistens Sorge, wenn wir nach Mytilini (ein Ort in der Nähe, Anm. d. Red.) gehen, um etwas zu erledigen oder einzukaufen – weil diese Menschen wieder nicht glücklich darüber sein werden, wenn sie uns auf der Insel sehen.

Wo befinden Sie sich denn gerade?
Immer noch in Moria. Ich kann ja nirgendwo hin.

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Kam jemand, um Ihnen zu helfen? Hat Ihnen jemand gesagt, wie es nun für Sie weitergeht?
Nein, niemand ist gekommen und hat uns irgendetwas gesagt. Es gibt keinen Ort, wo ich nun schlafen kann.

Wie würden Sie Ihre derzeitige Lage beschreiben?
Ganz knapp: Es ist desaströs.

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