Knollenblätterpilze
  • Giftpilze als Mordinstrument? Oder ein Versehen? Diese Fragen geben Rätsel auf. Fakt ist, dass drei Senioren ein Mittagessen bei der Ex-Schwiegertochter nicht überlebt haben.
  • Foto: Joel Carrett/AAP/dpa

Giftpilze im Beef Wellington: Mysteriöse Todesfälle sorgen für Spekulationen

Die Geschichte liest sich wie ein Krimi von Agatha Christie und ist fast ebenso mysteriös: Eine Australierin lädt ihren Ex-Mann und ein weiteres Paar zum Mittagessen ein. Beef Wellington wird serviert. Rinderfilet im knusprigen Blätterteig, zubereitet mit Pilzen. Am Ende sterben drei Gäste, nur ein vierter und die Köchin überleben. 

Später stellt sich heraus, dass in dem vermeintlichen Gaumenschmaus wohl hochgiftige Knollenblätterpilze lauerten. Experten zufolge ist eine durch sie verursachte Vergiftung extrem qualvoll und meist tödlich. Wie die toxische Zutat ins Essen kam, bleibt ein Rätsel. Die Köchin, die ins Visier der Polizei geraten ist, beteuert ihre Unschuld.

Erin Patterson ist auf freiem Fuß: „Ich bin am Boden zerstört, wenn ich daran denke, dass diese Pilze zur Erkrankung meiner Lieben beigetragen haben könnten. Ich möchte wiederholen, dass ich absolut keinen Grund hatte, diese Menschen, die ich liebte, zu verletzen“.

Im Mittagessen waren giftige Knollenblätterpilze

Was ist passiert? Es ist der 29. Juli, als Patterson die Eltern ihres Ex-Mannes sowie ein befreundetes älteres Ehepaar zum Mittagessen einlädt. Forensische Tests ergaben, dass im Todes-Lunch der berüchtigte Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), auch „Todeskappe“ genannt, enthalten war.

Als die Gäste ahnungslos nach Hause fahren, breitet sich das tödliche Toxin bereits in ihrem Körper aus. Die „Daily Mail Australia“ zitierte einen Mediziner mit den Worten, es handele sich um „ein sehr cleveres Gift“, weil es den Körper auf katastrophale Weise angreife und „die Leber zum Schmelzen bringt“. Der Todeskampf ist extrem schmerzhaft, und ein Gegenmittel ist nicht bekannt. Innerhalb von Stunden sind drei Gäste tot, ein weiterer überlebt knapp, wurde erst kürzlich aus der Klinik entlassen.

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Und die Köchin? Die wurde zwar auch wegen Vergiftungen behandelt, bei ihr war aber von Lebensgefahr keine Spur. In Australien wird spekuliert und gemutmaßt: War es Absicht? Ein Unfall? Die Polizei muss Erin Patterson die Tat nachweisen, das könnte lange dauern. Was allerdings ziemlich schnell ging: Die Pilzverkäufe in Australien sind eingebrochen.

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