„Crimenetwork“ diente als Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen,
  • „Crimenetwork“ diente als Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen (Symbolfoto).
  • Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

„Crimenetwork“: Polizei zerschlägt größten illegalen Online-Markt

Ermittler haben die größte deutschsprachige Handelsplattform für illegale Waren und Dienstleistungen zerschlagen. Ein Administrator sei festgenommen worden, teilten das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main am Dienstag mit. Die Plattform namens „Crimenetwork“ war demnach ein Marktplatz etwa für gestohlene Daten, Drogen oder gefälschte Dokumente.

„Neben umfangreichen Beweismitteln und hochwertigen Fahrzeugen konnte auch Vermögen im Wert von rund einer Million Euro in Kryptowerten sichergestellt werden“, erklärte das BKA in einer Mitteilung. Die Plattform galt als größter deutschsprachiger Online-Marktplatz für die sogenannte Underground Economy und war laut BKA seit dem Jahr 2012. Das BKA hat jetzt die Server abgeschaltet.

Das steckt hinter der Plattform „Crimenetwork“

Der festgenommene 29-Jährige soll als technischer Administrator tätig gewesen sein. Ihm wird u.a. das Betreiben einer illegalen Handelsplattform sowie Drogenhandel im großen Stil vorgeworfen. Er befindet sich in Untersuchungshaft.

„Crimenetwork“ diente laut BKA „als Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen, insbesondere für gestohlene Daten, Drogen und gefälschte Dokumente“. Zuletzt seien auf der Plattform mehr als 100.000 Nutzer und über 100 Verkäufer angemeldet. Die Kunden der Plattform sollen sich überwiegend im deutschsprachigen Raum aufhalten.

100 Millionen Euro Umsatz

Abgewickelt wurden die illegalen Deals über die Kryptowährungen Bitcoin und Monero, allein in den vergangenen sechs Jahren sollen knapp 100 Millionen Euro umgesetzt worden sein. Die Betreiber sollen dabei Provisionen von bis zu fünf Prozent kassiert haben, dazu sollen Einnahmen durch Werbung und Verkaufslizenzen gekommen sein.

Unterstützt wurden die Ermittlungen vor allem von der niederländischen Polizei. Für die Nutzer der Plattform könnte es noch ein böses Erwachen geben. „Im Zuge der Maßnahmen konnten sowohl umfangreiche Nutzer- als auch Transaktionsdaten sichergestellt werden, die wertvolle Ermittlungsansätze zur weiteren Aufklärung der kriminellen Strukturen hinter der Plattform darstellen“, teilt das BKA mit. Auf der Seite www.bustedcrime.network hat das BKA ein Video im Retro-Stil über die Aktion veröffentlicht. (mn)

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