JVA Burg

Die Justizvollzugsanstalt Burg. Hier geschah das Verbrechen (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Häftling bekommt Besuch von Ehefrau – und tötet sie!

Eine Frau besucht ihren Mann in Sachsen-Anhalts größtem Gefängnis – und wird später tot aufgefunden. Was passierte in der sogenannten Liebeszelle? Die Obduktion könnte am Montag Antworten liefern.

Im Gefängnis Burg bei Magdeburg soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein 37 Jahre alter Häftling seine Ehefrau getötet haben. Die Frau sei nach einem Besuch am Donnerstagnachmittag tot aufgefunden worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der MDR berichtet.

Gefangener war mit seiner Frau allein

Gegen den 37-Jährigen bestehe der Anfangsverdacht eines Tötungsdelikts, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Häftling war den Angaben zufolge mit seiner 35-jährigen Frau allein in einem Raum, der für Langzeitbesuche hergerichtet ist und nicht permanent überwacht wird. Gegen 14 Uhr wurde die Frau tot aufgefunden. Die Justizvollzugsanstalt Burg ist das größte Gefängnis in Sachsen-Anhalt.

Die Obduktion zur Klärung der Todesursache soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft heute stattfinden. Die Polizeiinspektion Stendal hat die Ermittlungen übernommen.

Raum umgangssprachlich als „Liebes- oder Kuschelzelle“ bekannt 

In „Langzeitbesuchsräumen“ können Gefängnisinsassen in der Regel mehrere Stunden lang meist unbeaufsichtigt Zeit mit ihren Partnern oder Familienangehörigen verbringen. Umgangssprachlich wird auch die Bezeichnung „Liebes- oder Kuschelzelle“ verwendet.

Die Justizvollzugsanstalt Burg ist das größte Gefängnis in Sachsen-Anhalt. Aus der Opposition in dem Bundesland kam Kritik: Sachsen-Anhalts Linken-Fraktionsvorsitzende Eva von Angern forderte eine zeitnahe Aufklärung – die Tat stelle die Sicherheitslage in den Justizvollzugsanstalten in Frage. „Die Landesregierung muss die Frage beantworten, ob diese Tat hätte verhindert werden können.“

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Auch die Justiz Sachsen-Anhalts zeigte sich von der Tat betroffen. Das Justizministerium habe gemeinsam mit dem Justizvollzug eine „vollzugliche Aufarbeitung eingeleitet“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Für JVA-Mitarbeitende würden zudem Unterstützungsangebote bereitgestellt. Die Polizeiinspektion Stendal führt die Ermittlungen. (dpa/mp)

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