Siemens-Manager und seine Familie sterben bei Helikopter-Absturz in New York
Mitten in der Millionenmetropole verunglückt ein Helikopter und stürzt in den Hudson River. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Die Opfer waren wohl auf einer Stadtbesichtigung.
Bei einem Hubschrauberabsturz in den Hudson River mitten in der Millionenmetropole New York sind drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Unter den Toten sei auch der Pilot, bei den anderen Opfern handele es sich um eine Familie, teilte Bürgermeister Eric Adams mit. Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache.
Adams zufolge waren alle Fluggäste nach vorläufigen Informationen zu einem Besuch aus Spanien angereist und auf einem Rundflug über der Metropole, als der Helikopter aus noch ungeklärten Gründen in den Fluss vor Manhattan stürzte.
Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich bei den Passagieren um einen spanischen Siemens-Manager und seine Familie. Einsatzkräfte fuhren mit zahlreichen Booten zur Unglücksstelle, doch für die Insassen des Hubschraubers vom Typ Bell 206 kam jede Hilfe zu spät.

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Aufnahmen des Absturzes verbreiten sich im Internet
Wie es zu dem Absturz kam, war zunächst völlig unklar. Michael Roth, zu dessen Unternehmen der Hubschrauber für Touristenrundflüge in der Millionenstadt gehört, sagte der britischen Zeitung „The Telegraph“: „Er (der Pilot) meldete sich und sagte, dass er landen würde und dass er Treibstoff bräuchte. Es hätte etwa drei Minuten dauern sollen zurückzukehren, aber nach 20 Minuten war er immer noch nicht da.“ Ein weiterer Hubschrauber der Firma habe sich dann auf den Weg gemacht und aus der Luft den abgestürzten Helikopter im Hudson gesehen.
Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Hubschraubers zu sehen ist, die wie ein Stein aus großer Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte.
Trump äußert sich zu dem Unfall
„Die Aufnahmen von dem Unfall sind schrecklich“, schrieb US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social. Nähere Informationen zu Ursache und Hergang des Unglücks werde es in Kürze geben, kündigte er an.
Der Hubschrauber war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um – wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle über den Hubschrauber, der nahe dem Ufer von New Jersey in den Fluss stürzte.
Hubschrauber nichts Ungewöhnliches im New Yorker Alltag
Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild und sind gerade in Manhattan ständig zu sehen. Meistens haben sie Touristen an Bord oder bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich. Immer wieder entbrannten nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit mehr als acht Millionen Einwohnern und Hunderten Wolkenkratzern.
Dabei dürfen Helikopter nur mit spezieller Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson. Nicht weit entfernt von der jetzigen Absturzstelle hatte ein Pilot 2009 eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft US Airways spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der spektakuläre Vorfall machte weltweit Schlagzeilen und wurde später verfilmt.
Flüge über New York wurden 2016 halbiert
Ein Rundflug über New York gehört jedes Jahr für Tausende Touristen zum Pflichtprogramm. Für einige werden die wenigen Minuten über der einmaligen Kulisse von Manhattan – für die sie Hunderte Dollar zahlen – zum Höhepunkt des Urlaubs. Eine Reihe von Unternehmen hat sich zudem auf Flüge für Geschäftsleute spezialisiert.
Viele Anwohner stört der Hochbetrieb über den Dächern der Stadt allerdings. 2016 versuchte die Stadtverwaltung, die mit Dutzenden Millionen Dollar Einnahmen selbst an dem Geschäft profitiert, einen Kompromiss zu schließen: Die ursprüngliche Zahl von 60.000 Flügen pro Jahr wurde halbiert.
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Zu Unfällen kam es jedoch weiterhin. So stürzte im Mai 2019 ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf.
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