„Hexenjagd“: Hass-Postings gegen mutmaßliche Mörderinnen von Luise (†12)
Vorsichtige Rückkehr: Nach drei Tagen Trauer ist an der Schule der getöteten Luise (†12) in Südwestfalen wieder der Unterricht losgegangen. Es gebe aber keinen Zwang für die Klassen, jetzt den Unterrichtsstoff nach Lehrplan durchzuziehen, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Wo Schüler:innen noch den Wunsch nach Gesprächen hätten, stehe der reguläre Unterricht hinten an. Auch Schulpsychologen seien weiterhin vor Ort.
Unterdessen beschäftigt sich die Polizei zunehmend mit Hass-Postings zu dem Fall im Internet. So wurden in den sozialen Netzwerken teils von anonymen Nutzer:innen zahlreiche Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die zwölf- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen veröffentlicht. „Wir haben ein Monitoring dazu und prüfen laufend, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird.“ Die Polizei appellierte an die Nutzer:innen, keine Mutmaßungen und Drohungen zu verbreiten.
Fall Luise († 12): Hass-Postings gegen mutmaßliche Täterinnen
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) warnte davor, Namen oder angebliche Social-Media-Profile der mutmaßlichen Täterinnen im Internet zu teilen. „Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar“, sagte BDK-Chef Dirk Peglow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
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Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich mit Informationen zum Hintergrund des Falls und vor allem zu den Motiven der Mädchen komplett bedeckt und verweisen auf den Persönlichkeitsschutz der beiden mutmaßlichen Täterinnen, die ja selbst noch Kinder seien. (alp/dpa)