Sitz der Anti-Mafia-Behörde (DIA). In Italiens Anti-Mafia-Behörde laufen alle Fäden zusammen, auch internationale Razzien werden hier koordiniert.
  • Sitz der Anti-Mafia-Behörde (DIA) in Rom. In Italiens Anti-Mafia-Behörde laufen alle Fäden zusammen, auch internationale Razzien werden hier koordiniert.
  • Foto: Annette Reuther/dpa

Bericht: Mafiosi in Italien setzen weniger auf Gewalt

Die italienische Mafia setzt einem Bericht zufolge immer weniger auf Gewalt – sondern mehr auf Unterwanderung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie Korruption. Angesichts wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen hat das organisierte Verbrechen seine Strategien angepasst und fokussiert sich zunehmend auf die sogenannte stille Unterwanderung der legalen Wirtschaft und Bestechung, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der italienischen Anti-Mafia-Behörde (Dia) hervorgeht.

Die Anwendung von Gewalt werde von Mafiosi jedoch nicht völlig abgelehnt. Sie sei jedoch im Vergleich zurückgegangen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu brutalen und skrupellosen Verbrechen von Mafia-Organisationen wie der Cosa Nostra, Camorra oder ‚Ndrangheta.

Moderne Technologien nehmen vermehrt zu

„Heute zieht es die Mafia vor, ihre Aufmerksamkeit auf unternehmerische Bereiche zu richten, indem sie von dem riesigen Kapital profitiert, das sie durch illegale Aktivitäten angehäuft hat“, hieß es in dem Bericht über das erste Halbjahr 2023.

Der Drogenhandel ist noch immer die Haupteinnahmequelle der Mafia. Dieser wird dem Bericht zufolge jedoch nicht mehr nach dem bisherigen Modell der „alten Mafia-Generationen“ auf der Straße und gewaltsam vollzogen, sondern zunehmend online. Der Einsatz moderner Technologien habe zugenommen. So benutzen Mafioso immer häufiger verschlüsselte Kommunikationssysteme, Instant-Messaging-Dienste und soziale Netzwerke.

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Dem Bericht zufolge unterwandert die Mafia außerdem die öffentliche Verwaltung und Politik stärker. Zuletzt wurden immer wieder Mafia-Verbindungen von Lokalpolitikern und Beamten der öffentlichen Verwaltung aufgedeckt. (dpa/mp)

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