Eine externe Palette mit ausgedienten Nickel-Wasserstoff-Batterien wurde vom Canadarm2-Roboterarm der Internationale Raumstation (ISS) freigegeben. Trümmerteile eines ausrangierten Batteriepakets der Internationalen Raumstation stürzten in die Karibik.
  • Eine externe Palette mit ausgedienten Nickel-Wasserstoff-Batterien wurde vom Canadarm2-Roboterarm der Internationale Raumstation (ISS) freigegeben. Trümmerteile eines ausrangierten Batteriepakets der Internationalen Raumstation stürzten in die Karibik.
  • Foto: ---/Nasa/dpa

ISS-Batterieblock: Weltraumschrott überfliegt Deutschland – und landet ganz weit weg

Es war ein recht normaler Vorgang, die Aufregung in Deutschland war trotzdem relativ groß. Ein Batterieblock der ISS ist beim Eintritt in die Atmosphäre weitgehend verglüht. Die übrigen Trümmerteile gingen nicht wie befürchtet über Mitteleuropa nieder: Statt deutschem Winterwetter suchten sie sich wärmere Gefilde zum Einschlagen.

Ein ausrangiertes Batteriepaket der Internationalen Raumstation (ISS) ist über Mittelamerika weitgehend verglüht – kleinere Trümmerteile stürzten den Angaben zufolge in einem Korridor zwischen Guatemala und Florida ins Meer. Am Freitagabend um 20.29 Uhr sei der Batterieblock in die Erdatmosphäre eingetreten, teilte die Sprecherin des Weltraumlagezentrums der Bundeswehr, Simone Meyer, mit. Der Wiedereintritt erfolgte in etwa dort, wo Karibisches Meer und Golf von Mexiko aufeinandertreffen. Von Schäden war zunächst nichts bekannt.

ISS-Batterie: Sicher platschten die Trümmer in die Karibik

Zuvor hatte die Palette mit neun ausgedienten Batterien der ISS auch Deutschland überflogen. Um 19.21 Uhr sei das Paket von Westen kommend in 139 Kilometer Höhe über die Mitte Deutschlands geflogen, hieß es vom Weltraumlagezentrum, das anschließend Entwarnung für die Bundesrepublik gab.

Bereits am Donnerstag hatten mehrere Organisationen, darunter das für Raumfahrt zuständige Bundeswirtschaftsministerium und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), über das Batteriepaket informiert – und von einem geringen Risiko für Deutschland gesprochen.

Die Linie auf der Weltkarte zeigte am Freitag die Flugbahn des ausrangierten Batteriepakets. Christoph Reichwein/dpa
Die Linie auf der Weltkarte zeigte am Freitag die Flugbahn des ausrangierten Batteriepakets.
Die Linie auf der Weltkarte zeigte am Freitag die Flugbahn des ausrangierten Batteriepakets.

Für etwas Aufregung hatte gesorgt, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) seine Einschätzung – sehr geringe Wahrscheinlichkeit für Trümmer auf Deutschland – über Warn-Apps per amtlicher Gefahreninformation verbreitet hatte. Auch in Hamburg piepten die Warn-Apps.

Außerhalb Deutschlands scherte sich niemand um die Trümmer

Die Art der Entsorgung des ISS-Batteriepakets war durchaus beabsichtigt. Die Plattform mit Batteriepaketen – in etwa so groß wie ein Auto und rund 2,6 Tonnen schwer – war im März 2021 von der ISS abgekoppelt worden, mit dem Ziel, Jahre später in der Atmosphäre zu verglühen. Außerhalb Deutschlands war das Interesse an dem Ereignis vergleichsweise gering.

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Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und auch Reste die Erdoberfläche erreichen, passiert ständig. Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) schreibt dazu: „Ungefähr jede Woche tritt ein großes Weltraumobjekt unkontrolliert wieder ein. Der größte Anteil der damit verbundenen Fragmente verglüht, bevor sie den Boden erreichen.“ Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist in den vergangenen 50 Jahren durchschnittlich ein bekanntes Stück pro Tag auf die Erde gefallen. Bislang sei keine ernsthafte Verletzung oder bedeutender Sachschaden infolgedessen bekannt geworden. (dpa/mp)

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