Eine eingefrorene Stuhlprobe in einem Gläschen.
  • Eine eingefrorene Stuhlprobe in einem Gläschen.
  • Foto: Christiane Oelrich/dpa

Kein Scheiß: Forscher bauen einen Tresor für Kot – aus wichtigem Grund

„Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, das wusste schon Helmut Kohl. Auch Schweizer Forscher vion der Uni Zürich schätzen menschliche Hinterlassenschaften: Sie packen international gesammelte Exkremente sogar in einen Tresor. Denn Kot tut not – für unsere Gesundheit!

„Wir haben festgestellt, dass wir die Biodiversität im Darm verlieren“, sagt der medizinische Mikrobiologe Adrian Egli. „Im Amazonas gibt es viel mehr Vielfalt im Vergleich zur westlichen Bevölkerung. Das hat mit Stress, mit Antibiotika und auch mit der Ernährung zu tun.“

In einem Gramm Kot befinden sich tausend Milliarden Bakterien

Für viele ist es Schiet, für Egli ein Schatz: „In einem Gramm Stuhl befinden sich tausend Milliarden Bakterien, 125-mal so viel wie Menschen auf dem Planeten“, schwärmt er. „Unglaublich, wenn man bedenkt, was da in einem lebt.“

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Ein internationales Projekt soll nun sichern, was sonst arglos weggespült wird: In einem riesigen Tresor für menschlichen Kot, dem „Microbiota Vault“. Egli euphorisch: „Womöglich können aus der Erkenntnis zum Mikrobiom Therapien entwickelt werden, um Übergewicht, Diabetes oder chronische Darmentzündungen positiv zu beeinflussen.“

In Eglis Labor lagern schon 2500 Stuhlproben, in Tiefkühlschränken bei minus 80 Grad. Der Tresor für die Endlagerung wird demnächst gebaut. Dann werden dort zehntausende Proben aus aller Welt gelagert. Einfach ist das nicht: Proben müssen innerhalb von Stunden eingefroren werden, um die Bakterienvielfalt zu erhalten – und beim Transport darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Sonst ist die Probe wissenschaftlich gesehen, nun ja, für den A …

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