Models auf dem Laufsteg
  • Models bei der African Fashion Week in Lagos.
  • Foto: Sunday Alamba/AP/dpa

Keine Werbung mehr mit Weißen: Afrikanisches Land verbietet ausländische Models

In Nigeria lächeln und werben ab sofort nur noch einheimische Models von Plakaten: Die Regierung hat ein „Verbot für die Verwendung ausländischer Models und Sprecher für jegliche Werbung, die auf der nigerianischen Werbefläche ausgerichtet oder gezeigt wird“ erlassen. Eine kontroverse Entscheidung.

Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas leben 211 Millionen Menschen, jeder Zweite ist jünger als 18 – ein echter Wachstumsmarkt also. Nigeria ist die erste Nation überhaupt, die so ein Verbot erlässt. Auch Synchronspecher:innen mit englischem Akzent soll es nicht mehr geben – das Land war bis 1960 britische Kolonie, der Einfluss ist bis heute spürbar.

Nigeria will Wirtschaftswachstum fördern

Warum so ein striktes Verbot? Es gehe darum, „lokale Talente und inklusives Wirtschaftswachstum“ zu entwickeln, erklärte der Verband der Werbebranche in Nigeria. An der Entscheidung gibt es international Kritik, die Verbands­präsident Steve Babaeko in der FAZ kontert: Es gehe nicht um Rassismus oder strikte Abkehr von der früheren Kolonialmacht – sondern schlicht um Arbeitsplätze und darum, die Wirtschaft nach Corona zu fördern.

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Babaeko sagt weiter, Unternehmen sollten mit Menschen werben, „mit denen sich Nigerianer identifizieren können“ – und davon würde auch die lokale Wirtschaft profitieren. Die Kritik, dass die neue Regelung Vielfalt und internationale Offenheit einschränkt, kommentierte der Verbandschef so: „Das ­Schöne an Nigeria ist, dass es hier viele verschiedene Bevölkerungsgruppen gibt, die alle hier leben und alle voran­kommen wollen.“ (miri)

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