Koranschänder in Schweden erschossen – im TikTok-Livestream
Ein islamkritischer Mann hat Schweden 2023 mit Koranverbrennungen in eine diplomatische Krise gestürzt. Nun wurde er Berichten zufolge getötet – während er live auf TikTok zu sehen gewesen sein soll. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Der gebürtige Iraker wurde demnach in der Nacht in seiner Wohnung in der Stadt Södertälje südwestlich von Stockholm mit Schussverletzungen gefunden, denen er später erlag. Das berichteten unter anderem der Rundfunksender SVT und die Zeitungen „Dagens Nyheter“, „Aftonbladet“ und „Expressen“.
Stockholm: Koranschänder im TikTok-Livestream erschossen
Demnach soll sich der Mann zum Tatzeitpunkt mitten in einer Live-Übertragung auf TikTok befunden haben. Fünf Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Sie berichtete in einer Mitteilung von dem Vorfall in Södertälje, bei dem ein Mann im Alter von rund 40 Jahren von Schüssen getroffen und ums Leben gekommen sei. Die Identität des 38-Jährigen wollte eine Polizeisprecherin auf Anfrage aber zunächst nicht bestätigen.
Aus einer Mitteilung des Stockholmer Amtsgerichts geht jedoch indirekt hervor, dass der Mann tot ist. Ursprünglich sollte zu den Koranverbrennungen am Donnerstag ein Urteil veröffentlicht werden. Vom Gericht hieß es in dem Zusammenhang dass nun, da der Tod von einem der beiden Angeklagten festgestellt worden und die Verurteilung eines Toten nicht möglich sei, das Urteil angepasst und vertagt werden müsse. Der zweite Angeklagte hat sich bereits in sozialen Medien geäußert und geschrieben, dass er am Leben sei.
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Der Mann war 2018 aus dem Irak nach Schweden gekommen. Im Sommer 2023 waren in dem skandinavischen Land immer wieder Exemplare des Korans öffentlich angezündet oder beschädigt worden. Der islamkritische Iraker war damals zusammen mit einem Mitstreiter für die meisten dieser Vorfälle verantwortlich gewesen. Mitten im holprigen NATO-Beitrittsprozess Schwedens hatte all das zu einer diplomatischen Krise und teils gewalttätigen Protesten in muslimisch geprägten Ländern geführt. (dpa/mp)
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