Krasse Sturmschäden in Paderborn: Polizei kritisiert Schaulustige
Gewitter, Starkregen, Orkanböen und sogar Tornados: In der Nacht zum Samstag ist das Tief „Emmelinde“ unerbittlich durch Paderborn gefegt. 43 Menschen wurden verletzt. Die Behörden lobten nach dem Durchzug des Tornados die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Doch es gab auch deutliche Kritik.
Diese richtete sich vornehmlich an Bürgerinnen und Bürgern, die die Aufräum- und Rettungsarbeiten behinderten. „Die Bereitschaft der Menschen zu helfen war immens“, berichtete der Leitende Polizeidirektor von Paderborn, Ulrich Ettler, am Samstag bei einer Pressekonferenz. „Es gab leider auch einige Bürger, die so dreist waren, Absperrbänder zu missachten und die Arbeit der Rettungskräfte zu behindern.“
Tornado Paderborn: Polizei kritisiert Schaulustige
Es sei immer wieder vorgekommen, dass einzelne die Absperrungen durchbrechen wollten. Die Aufräumarbeiten würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen: „Ich kann nur nochmal appellieren: Halten Sie sich an die Absperrungen, halten Sie Rettungswege frei. Schaulustige haben in der Innenstadt nichts zu suchen“, sagte Ettler.
Auch das Hauptdienstgebäude der Polizei in Paderborn wurde nach Angaben Ettlers schwer beschädigt. „Das Dienstgebäude liegt im Zentrum der zerstörerischen Schneise. Dieser Tornado hat uns direkt erwischt. Es gibt dort eine Vielzahl abgeknickter Bäume. Ein Dach des Polizeipräsidiums ist abgedeckt worden.“ Ein Polizist wurde bei einem Einsatz leicht verletzt, als er mit Kollegen zwei Menschen aus einem eingeklemmten Fahrzeug retten wollte. Ein Baum krachte durch die Windschutzscheibe eines Feuerwehrlöschfahrzeugs, wobei die beiden Insassen unverletzt blieben. (dpa/mp)