Das Kokain wurde in Schiffslieferungen in Stahlträgern versteckt.
  • Das Kokain wurde in Schiffslieferungen in Stahlträgern versteckt.
  • Foto: Twitter/Bundeskriminalamt

Kurioses Versteck – internationale Koks-Bande zerschlagen

Sie sollen knapp fünf Tonnen Kokain von Südamerika nach Deutschland geschmuggelt, die Lieferungen über Scheinfirmen abgewickelt, Corona-Hilfen abgegriffen und Geld gewaschen haben: Die Berliner Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt haben eine mutmaßliche Bande von international tätigen Kokainschmugglern zerschlagen, teilten die Behörden am Dienstag mit.

Mehr als 250 Einsatzkräfte durchsuchten mehr als 40 Objekte im In- und Ausland und vollstreckten 14 Haftbefehle. Allein in Berlin wurden zehn Verdächtige festgenommen, ein weiterer in Dortmund, zwei in Lettland und einer in Spanien. In Berlin und Umland seien die Taten geplant und koordiniert worden, sagte Oberstaatsanwalt Günter Sohnrey. Insgesamt gibt es demnach 28 Verdächtige im Alter von 22 bis 62 Jahren. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, an neun Kokainlieferungen beteiligt gewesen zu sein.

Tonnenweise Kokain in Stahlträgern gefunden

Das Ermittlungsverfahren werde „Stahlträgerverfahren“ genannt, weil das Kokain in Schiffslieferungen in Stahlträgern versteckt worden war, erläuterte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die Verstecke seien zudem mit Blei ummantelt worden, so dass sie durch übliche Röntgenverfahren nicht entdeckt werden konnten, ergänzte Sohnrey.

Anlass der zwei Jahre dauernden Ermittlungen war laut Steltner ein Fund von 690 Kilo Kokain im Wert von 140 Millionen Euro im November 2018 auf einem Schiffscontainer im Hafen der brasilianischen Stadt Santos. Adressiert war der Container an eine Berliner Firma.

Drogen über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt

Ermittler des Bundeskriminalamts deckten anschließend auf, dass die mutmaßlichen Täter bereits seit mindestens 2011 mit hochprofessionellen Strukturen, Scheinfirmen und falschen Personalien Kokain über den Hamburger Hafen nach Deutschland schmuggelten.

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Ihr Firmengeflecht in diversen deutschen Städten sollen sie auch genutzt haben, um Corona-Subventionen zu erhalten. Das illegal verdiente Geld sollen sie gewaschen haben. Ein ehemaliger Offizier der Staatssicherheit und die Niederlassung eines Kölner Versicherungskonzerns in Berlin sollen dabei geholfen haben. (dpa)

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