Lava bedroht Kraftwerk auf Island – so soll Schlimmeres verhindert werden
Das von einem Vulkanausbruch auf Island bedrohte Geothermalkraftwerk Svartsengi soll durch Dämme geschützt werden. Der größte Bulldozer des Landes sei am frühen Morgen auf die Halbinsel Reykjanes gebracht worden, meldete der Sender RUV am Donnerstag.
Das 104 Tonnen schwere Gerät, dessen Motor nach Firmenangaben mehr als 860 PS Leistung bringen kann, solle fünf Kilometer lange Dämme errichten, um das wichtige Kraftwerk vor Lava zu schützen.
Die Polizei ließ Einwohner vorübergehend in den wohl am stärksten gefährdeten Teil der südlich von Svartsengi gelegenen Stadt Grindavík zurückkehren, um Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. Teile der Stadt waren ohne Strom.
Island: Berühmte Blaue Lagune geschlossen
Grindavík liegt rund 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik und wird seit Tagen von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht. Die rund 3700 Einwohner mussten in der Nacht zum vergangenen Samstag ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavík hindurch bis unter den Meeresboden verläuft. Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.
Der isländische Wetterdienst teilte mit, die durch den Magma-Tunnel ausgelösten seismischen Aktivitäten gingen zurück. Die Gefahr eines Ausbruchs bleibe jedoch bestehen, sagte die für Naturkatastrophen zuständige Abteilungsleiterin Kristín Jónsdóttir dem Sender RUV. „Wir sind sehr wachsam in dieser Hinsicht. Und wir sehen gerade bei den vergangenen Eruptionen, dass genau dann, wenn diese (Bewegung) abnimmt, eine Eruption näherrückt.“ (mp/dpa)