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Lebende Fossilien verpaart: Forscher kreieren neuen Fisch – aus Versehen!

Budapest –

Es ging eigentlich um ungeschlechtliche Fortpflanzung bei Fischen, aber bei dem Projekt ungarischer Forscher kam etwas Unerwartetes heraus: Der „Sturddlefisch“, wie die versehentliche Züchtung jetzt genannt wird. 

Löffelstör? Waxdick? Auch von diesen Arten dürfte der Fisch-Laie nicht unbedingt etwas gehört haben. Der „Sturddlefisch“ ist eine Kreuzung aus diesen beiden Kiementieren. Und dass es ihn gibt, überrascht auch fischaffine Forscher! 

Forschungprojekt über Fisch-Fortpflanzung

Eigentlich ging es in den Versuchen um die so genannte Gynogenese, so nennt man ungeschlechtliche Fortpflanzung. Es gibt nämlich tatsächlich Fischpopulationen, die rein weiblich sind, zum Beispiel Amazonenkärpflinge.

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Die Fischfrauen paaren sich mit Männchen verwandter Arten. Deren Spermien dringen zwar in die Eizelle ein, aber statt sie zu befruchten, bringen sie das Amazonenkärpfling-Ei nur dazu, sich zu teilen. So entsteht ein natürlicher Klon des Weibchens, der mit dem männlichen Begatter nicht verwandt ist. Forscher nennen das auch ein wenig uncharmant „Sexualparasitismus“. 

Die Fische sind lebende Urtiere

Wissenschaftler des ungarischen Forschungsinstituts für Fischerei und Aquakulturen waren der Meinung, dass sich genau diese Fortpflanzungform auch mit dem Waxdick und dem Löffelstör nachstellen lässt. 

fisch

Aus dem Waxdick (oben) und dem Löffelstör (unten) schufen Forscher den Sturddlefisch, der in unterschiedlichen Ausprägungen daherkommt (mittlere Bilder).

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Beide sind übrigens vom Aussterben bedroht und so etwas wie lebende Urtiere, sie haben sich in den letzten Jahrmillionen nicht verändert. In freier Wildbahn würden Waxdick und Löffelstör sich niemals treffen: Ersterer lebt nämlich in Russland, zweiter in den USA.

Die Fisch-Fachwelt ist erstaunt

Die als ungeschlechtlich geplante Vermehrung der beiden Arten in einem ungarischen Labor brachte jedoch keine Klone des Muttertiers hervor, sondern einen Mix aus beiden Elternteilen. Einige der Tiere ähneln eher der Mutter, andere eher dem Vater. Man kennt das von Maultieren und Mulis aus der Tierwelt. Die Forscher jedenfalls sind erstaunt über das Ergebnis. (miri)

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