Cannabis-Bauern stehen in den Startlöchern: Zweite Stufe der Legalisierung beginnt
Wer einen Cannabis-Anbauverein gründen möchte, kann dafür in wenigen Tagen den entsprechenden Antrag stellen.
Das ist ab kommender Woche Montag (1. Juli) bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen möglich, wie ein Sprecher mitteilte. Man erhalte dazu zahlreiche Anfragen, hieß es. Über die Zahl der Anträge machte er noch keine Angaben.
Cannabis: Zweite Stufe der Teillegalisierung tritt in Kraft
Drei Monate nach der Freigabe von Cannabis für Erwachsene und den privaten Anbau mit zahlreichen Vorgaben tritt zum 1. Juli eine zweite Stufe bei der Cannabis-Teillegalisierung in Deutschland in Kraft. Ab dann können nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern an den Start gehen. Volljährige Menschen können dann Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Die Clubs müssen eine Erlaubnis beantragen, gesetzlich vorgesehen sind auch regelmäßige Kontrollen. Bereits seit dem 1. April dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und mit sich führen.
Der Deutsche Städtetag warnte vor zusätzlichen Aufgaben für die Kommunen bei den künftig erlaubten Anbauvereinen für Cannabis. „Wenige Tage vor dem Start ist immer noch nicht in allen Bundesländern abschließend geklärt, wer für die Genehmigung und für die Kontrollen der Anbauvereinigungen zuständig ist“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy.
Beim Cannabis Socialclub Hannover gehen laut Vereinschef Heinrich Wieker viele Mitgliederanfragen ein seit der Teillegalisierung. Derzeit bestehe der Club aus mehr als 300 Mitgliedern. Man wolle eine Lizenz als Anbauvereinigung beantragen, kündigte Wieker an.
Das könnte Sie auch interessieren: Überraschung: Die Cannabis-Legalisierung führt gar nicht zum Weltuntergang
Auch Vereine aus Bremen melden, dass es eine hohe Nachfrage nach einer Mitgliedschaft gibt. Der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung Werderhigh, Volker Lux, sagte, man werde seit dem 1. April überrannt. „Wir bekommen jeden Tag Anfragen.“ Mit einer ersten Abgabe aus der geplanten Anbauvereinigung rechnete er nicht mehr in diesem Jahr. Grund sei etwa, dass eine Lizenz noch beantragt werden müsse und erst danach Pflanzen angebaut werden dürften. (dpa/mp)