Eine Mülltonne mit brennenden Abfällen wird in Middlesbrough auf Polizisten geworfen.
  • Auch für Mittwoch rechnet die Polizei mit weiteren Krawallen von Rechtsextremisten.
  • Foto: picture alliance/dpa/PA Wire | Owen Humphreys

London: Nationaler Krisenstab erwartet weitere rechtsextreme Krawalle

Seit mehr als einer Woche halten rechtsextreme Ausschreitungen Großbritannien in Atem: Hunderte Menschen wurden festgenommen, etliche Polizisten verletzt. Doch die britische Polizei sieht kein Ende der Proteste und rechnet auch für Mittwoch mit weiteren Ausschreitungen. Zudem wird gewarnt: Die Randalierer könnten sich nach Moscheen und Asylunterkünften ein neues Ziel gesucht haben.

Die britische Regierung hat wegen der rechtsextremen Krawalle im Land erneut eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Premierminister Keir Starmer wollte am Abend mit Kabinettsmitgliedern und Vertretern der Sicherheitskräfte über die Lage beraten, wie die Regierung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Am Mittwoch wird mit weiteren Krawallen gerechnet

Rechtsextreme Ausschreitungen in mehreren Städten in England und Nordirland halten das Land seit Tagen in Atem. Dabei kam es zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Asylbewerber-Unterkünfte und Moscheen. Medienberichten zufolge rechnet die Polizei am Mittwoch mit weiteren Krawallen, unter anderem in London. Ins Visier der Rechtsextremen könnten demnach auch Anwaltsfirmen geraten, die Asylbewerber bei ihren Anträgen unterstützen. 

Die britische Regierung hat angekündigt, mit harter Hand gegen die Randalierer vorzugehen. Beinahe 400 Menschen wurden bislang festgenommen. Etwa 100 wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits angeklagt. Etliche Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Ein Mann in Nordirland erlitt schwere Verletzungen, als er von einer Gruppe attackiert wurde. Die Polizei geht von Hass als Motiv für die Tat aus, wie es hieß.

Britische Regierung kritisiert Internet-Scharfmacher

Die rechtsextremen Krawalle begannen nach einer Messerattacke auf einen Tanzkurs in Southport nahe Liverpool am vergangenen Montag, bei dem drei Mädchen getötet und weitere Menschen verletzt wurden.

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Im Internet wurden danach Falschmeldungen verbreitet, wonach der Angreifer ein Asylbewerber mit muslimischem Namen gewesen sein soll. Die Polizei widerspricht dem. Es handelte sich demnach um einen in Großbritannien geborenen 17-Jährigen, dessen Eltern aus Ruanda stammen. Das Motiv für die Tat ist unklar. Die britische Regierung macht unter anderem Scharfmacher im Internet für die Gewaltexzesse verantwortlich und kündigte an, Social-Media-Unternehmen stärker in die Verantwortung zu nehmen. (dpa/mp)

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