Malaria, Tuberkulose, Corona: Sarah ist die „Pflegerin des Jahres“
Köln –
Mit Katastrophen kennt sie sich aus: Sarah Hupperich hat sich in Afrika um Malariakranke Kinder gekümmert. Sie hat Tuberkulose-Patienten behandelt und aktuell kämpft sie gegen Corona. Jetzt wurde die 27-jährige Krankenschwester aus Köln zur „Pflegerin des Jahres“ gekürt.
„Herz und Mut“ heißt die Kampagne, mit dem das Baden-Badener Unternehmen „Jobtour medical“ das Ansehen des Pflegeberufs in Deutschland stärken möchte. Mehr als 3000 Pflegekräfte waren für die jährliche Auszeichnung nominiert worden. Gewonnen hat Sarah Hupperich, Intensiv-Krankenschwester auf der Lungenintensivstation des Krankenhauses Köln-Merheim.
Sarah Hupperich ist „Pflegerin des Jahres“
Den zweiten Platz belegt der in Baden-Württemberg arbeitende Imad Deaibis aus Straßburg. Der dritte Platz geht an Miroslaw Brada aus Berlin. Insgesamt ist der Preis mit 11.500 Euro dotiert.
Ausgezeichnet werden die Preisträgerinnen und Preisträger zum Internationalen Tag der Pflege, der immer am 12. Mai gefeiert werde. Er gehe auf den Geburtstag der im 19. Jahrhundert wirkenden britischen Pionierin der modernen Krankenpflege Florence Nightingale zurück, so „Herz und Mut“.
Krankenschwester arbeitete zuvor in Sierra Leone
Die in Troisdorf bei Bonn geborene Hupperich ist im vergangenen Jahr mit der Hilfsorganisation Cap Anamur in Sierra Leone gewesen. Sie arbeitete dort in der Hauptstadt Freetown im zentralen Kinderkrankenhaus und betreute dort unter anderem Malaria- und Tuberkulose-Patienten.
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„Die Ressourcen für die Beatmung der Kinder sind äußerst begrenzt. Täglich standen wir vor der schweren Entscheidung, welches Kind die größten Überlebenschancen hat und eines der fünf Atemhilfen bekommen soll“, berichtete Hupperich.
Erfahrung in Afrika hat Sarah Hupperich geprägt
Anfang dieses Jahres kam sie wieder nach Deutschland und begann ihre neue Stelle in Köln-Merheim. „Mit der Erfahrung in Sierra Leone im Hinterkopf weiß man, dass wir hier in Deutschland in einer sehr privilegierten Situation leben“, sagte sie.
Nominiert wurde Hupperich von der ebenfalls in Sierra Leone tätigen Krankenschwester Maren Jesske. Trotz immenser Belastung sei Sarah stets ruhig, professionell und gegenüber den Kindern und Angehörigen ungemein liebevoll gewesen, schrieb Jesske den Angaben zufolge.
Mitgefühl für die Eltern von kranken Kindern
„Die größte Belastung ist, das Leid der Eltern mit anzusehen, wenn sie ihr Kind verlieren. Da die Eltern bei längeren Krankenhaus-Aufenthalten oftmals nicht in der Lage sind, für Essen und Windeln aufzukommen, hat Sarah häufig die Eltern unterstützt.“ (dpa/ng)