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  • Das glückliche Brautpaar: Anant Ambani und Radhika Merchant (beide 29) sorgen mit ihrer Hochzeit für einen der größten Society-Events weltweit.
  • Foto: AFP

Milliardärs-Hochzeit geht weiter – noch mehr Promis kommen und legen Megastadt lahm

Wenn die Ambani-Familie einlädt, erscheint die Prominenz der Welt. Die indischen Medien jubeln. Doch nicht allen gefällt das Spektakel um die Hochzeit beim Nachwuchs des reichsten Mannes von Indien.

Diese Heirat stellt selbst royale Vermählungen in den Schatten: Vor mehr als 130 Tagen feierten Anant Ambani (29) und seine langjährige Freundin Radhika Merchant (29) mit einem Teil der Weltelite ihre erste Vorhochzeitsparty, nachher will sich das Paar endlich das Jawort geben. Geld spielt bei der Feier offenkundig keine Rolle.

Angesichts der vielen Prominenten, die für die mehrtägige Hauptfeier in die Megametropole Mumbai einfliegen, legt die Polizei sogar den Verkehr in wichtigen Stadtteilen lahm. Dabei ist das indische Finanzzentrum und Herz der Bollywood-Filme ohnehin schon berüchtigt für schlimme Staus.

Bislang landeten in der Stadt unter anderem Kim und Khloé Kardashian, die früheren britischen Premierminister Boris Johnson und Tony Blair sowie Bollywood-Star Priyanka Chopra und ihr Mann Nick Jonas, wie örtliche Medien berichteten. Ihre Einladung erhielten sie in Form eines kleinen Tempels mit goldenen Hindu-Göttern drin. Videos davon gingen im Vorfeld viral.

Hochhausvilla und Raum mit künstlichem Schneefall

Die Familie des Bräutigams hat schon für seine zwei älteren Geschwister ähnlich ausschweifende Hochzeitsveranstaltungen organisiert. Sie besitzen unter anderem eine 27-stöckige Hochhausvilla mit Helikopterlandeplätzen, einer Garage für mehr als 160 Autos und einen Raum mit künstlichem Schneefall. Ihr gehört auch ein Firmen-Imperium, mit dem sie von Öl und erneuerbaren Energien, Medien, Telekommunikation, Elektronik, Mode und Lebensmittel alles abdecken.

Das Vermögen von Vater Mukesh (66) wird auf über Hundert Milliarden Euro geschätzt. Er soll zudem enge Beziehungen zu Indiens Premierminister Narendra Modi haben. Auch die Familie der Braut ist sehr wohlhabend und besitzt ein Pharmaunternehmen.

Politikwissenschaftler kritisiert Demonstration der Macht

Für den Politologen Pratap Bhanu Mehta ist klar: Die Luxushochzeit sei ein „perfektes Sinnbild unserer Zeit“. Indien sei ein Land, wo wenige Reiche, die vom raschen Wachstum der fünftgrößten Wirtschaftsmacht besonders profitieren, politische Macht ausübten und dies nun auch nicht mehr zu verstecken versuchten, schrieb er in einem Kommentar für den „Indian Express“. „Das Faszinierende an dem Ereignis ist nicht das auffällige Konsumverhalten. Es ist die Demonstration der Macht.“ Und: „Egal ob du Außenminister oder der größte Weltstar bist, du kommst zu einer Veranstaltung, wenn dich die Ambanis rufen.“

In dem Sinne bejubeln auch viele indische Medien jedes Detail des Spektakels, als handle es sich bei den Ambanis um neue Maharadschas. Maharadschas waren einst indische Großfürsten. Doch gelegentlich sieht man auf den sozialen Netzwerken auch Kritik an dem überbordenden Zurschaustellen von Reichtum, gerade angesichts der Tatsache, dass auf dem Subkontinent Millionen Menschen in bitterer Armut leben. Indien ist eines der ungleichsten Länder der Welt. 

Mit Gates und Zuckerberg im Glaspalast

Begonnen hatten die Hochzeitsfeierlichkeiten bereits im März in der Stadt Jamnagar, wo die Ambani-Familie die weltgrößte Ölraffinerie besitzt. Geladen waren damals mehr als tausend Gäste, darunter Microsoft-Gründer Bill Gates, Meta-Chef Mark Zuckerberg, die Tochter des Ex-US-Präsidenten Donald Trump, Ivanka Trump, Bollywood-Superstar Shah Rukh Khan und der King von Bhutan, Jigme Khesar Namgyel Wangchuck. Sie schauten sich den Privatzoo der Familie mit gefährdeten Wildtieren an und speisten in einem eigens gebauten Glaspalast. Für Unterhaltung sorgte Popstar Rihanna. 

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Weiter ging es einige Wochen später auf einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer mit Auftritten von Stars wie Katy Perry, David Guetta und den Backstreet Boys. Und mit dem Lärm nervten sie auch Anwohner einiger italienischer Städtchen, wie örtliche Medien berichteten. Und später performte Popsänger Justin Biber bei dem für Hindu-Hochzeiten traditionellen Sangeet-Fest. Zudem organisierten sie noch eine Massenhochzeit für 50 arme Paare und schenkten ihnen Goldschmuck, Küchenausstattung und Lebensmittel. (dpa)

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