Türkei, Antakya: Menschen zwischen den Trümmern eines Wohngebiets
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Menschenrechtler besorgt über mutmaßliche Misshandlungen nach Beben

Es kursieren Videos in den sozialen Medien, die zeigen sollen, wie Polizisten und Zivilisten mutmaßliche Plünderer im Erdbeben-Gebiet schlagen. Die Türkei-Expertin der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ macht sich große Sorgen.

„Es kursieren viele schockierende Bilder von Polizisten und Zivilisten, die solche Personen verprügeln und brutal behandeln, die nach dem Beben Gebäude geplündert haben sollen“, schrieb HRW-Vertreterin Emma Sinclair-Webb am Sonntag auf Twitter. Innen- und Justizministerium hätten die Pflicht, sowohl mutmaßliche Diebe festzunehmen, als auch solche, die Menschen verprügelten. Die Anwaltskammer von Diyarbakir schrieb auf Twitter, Berichte über solche Misshandlungen nähmen besorgniserregende Ausmaße an. Rechtliche Schritte müssten eingeleitet werden.

Die Situation in den Erdbeben-Gebieten ist teils angespannt

Zuvor waren nicht verifizierte Videos in den sozialen Medien aufgetaucht, die zeigen sollen, wie mutmaßliche Plünderer geschlagen werden. Die Tagesszeitung „Birgün“ berichtete, zwei Männer aus Hatay hätten angegeben, von Sicherheitskräften geschlagen worden zu sein, nachdem sie fälschlicherweise für Plünderer gehalten wurden. Sie hätten aber lediglich Medikamente für ihre Familien besorgen wollen.

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Das Online-Medium „Diken“ berichtete, in Adiyaman seien fünf freiwillige Helfer misshandelt worden. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden. In den Erdbeben-Gebieten ist die Situation Augenzeugen zufolge teils angespannt, nach Regierungsangaben kam es auch zu Plünderungen. (dpa)

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