Meta, Twitter, jetzt Amazon: Nächster Tech-Riese schmeißt tausende Mitarbeiter raus
Amazon, Twitter und Meta galten bisher als übermächtig – doch die Tech-Riesen straucheln. Nach Massenentlassungen bei den Sozialen Netzwerken werden nun auch beim Versand-Riesen offenbar tausende Mitarbeiter:innen entlassen. Die Inflation zeigt den sonst so erfolgsverwöhnten „Big Tech“-Unternehmen die Grenzen ihres Wachstums auf.
10.000 Stellen sollen weg. Es ist eine gigantische Zahl, von der die „New York Times“ im Zusammenhang mit dem Jobabbau bei Amazon berichtet. Noch in dieser Woche sollen die Mitarbeiter:innen über die größte Kündigungswelle in der Amazon-Geschichte informiert werden. Treffen wird es wohl vor allem Mitarbeiter:innen rund um die Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa.
Beide Produkte bereiteten Amazon zuletzt Kummer – und rund fünf Milliarden Dollar Verlust jährlich. Mitarbeiter:innen, die Pakete sortieren und ausliefern, sollen ihre Jobs wohl behalten. Die Stellenstreichungen sind gerade kurz vor dem Weihnachtsgeschäft ein ungewöhnlicher – und alarmierender – Schritt: Normalerweise stockt Amazon seine weltweit 1,5 Millionen Beschäftigte jedes Jahr zu dieser Zeit mit temporärer Verstärkung auf.
Mit dem Job-Kahlschlag tut es Amazon Meta und Twitter nun gleich. Meta-Boss Mark Zuckerberg, zu dessen Konzern die drei Mega-Netzwerke Facebook, WhatsApp und Instagram gehören, hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, 11.000 Jobs abzubauen. Elon Musk machte kurz nach seiner Übernahme „Tabula Rasa“ und will 12.000 Stellen streichen. Der Tesla-Gründer schloss sogar eine Twitter-Insolvenz nicht aus.
Kahlschlag: Amazon streicht 10.000 Stellen
Amazons Abwärtsspirale kam schnell: Während Corona war das Online-Versandhaus zunächst noch einer der größten Profiteure, Online-Shopping boomte, die Zahl der Mitarbeiter:innen soll sich verdoppelt haben. Doch Anfang 2022 stagnierte das Wachstum, die Kosten stiegen erheblich. Vor allem die hohe Inflation bremste die Kauflust der Konsument:innen.
Meta und auch Twitter leiden vor allem darunter, dass ihre Anzeigenkunden sparen. Meta-Chef Mark Zuckerberg verwies darauf, dass er den Onlineboom am Anfang der Corona-Pandemie überschätzt und daher die Investitionen erhöht habe. Nun aber sei das Onlinegeschäft zu früheren Trends zurückgekehrt. Zudem lasteten die schwächelnde Konjunktur und verstärkte Konkurrenz auf den Erlösen. Außerdem hatte die Entwicklung seines virtuellen Projekts Metaverse mehr Geld verschlungen als gedacht.
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Die goldenen „Silicon Valley“-Zeiten, in denen Tausende junge Menschen unbedingt einen Job bei einem der Tech-Giganten ergattern wollten und die Unternehmen auch im Akkord einstellten, sind also vorerst vorbei. Die erfolgsverwöhnte Branche kommt gerade an die Grenzen ihres Wachstums. (alp)