Aktivisten stehen auf dem Dach der Dondorf-Druckerei.
  • Aktivisten stehen auf dem Dach der Dondorf-Druckerei.
  • Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold

Mit Kot und Urin beworfen: Polizei räumt von Aktivisten besetzte Druckerei

Eine alte Druckerei mitten im Frankfurter Stadtteil Bockenheim soll abgerissen werden. Dagegen wehrt sich eine Initiative, die das Gebäude seit dem Wochenende besetzt. Die Polizei berichtete, Einsatzkräfte seien bei der Räumung am Donnerstag mit Kot und Urin beworfen worden.

Die Frankfurter Polizei hat die Innenräume der besetzten ehemaligen Dondorf-Druckerei geräumt. Dort seien am Donnerstag 14 Aktivisten gewesen, teilte die Polizei am Nachmittag mit. Ihre Identitäten seien für mögliche Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs festgestellt worden.

Frankfurt: Aktivisten besetzen alte Druckerei in Bockenheim

Am Abend hielten sich zudem noch 18 weitere Menschen auf dem Dach der Druckerei auf. Einem Polizeisprecher zufolge wurde aus Sicherheitsgründen von der Räumung des Daches abgesehen. Um 18.20 Uhr postete die Polizei auf „X“ (früher Twitter), dass für die „Besetzerinnen und Besetzer weiterhin die Möglichkeit besteht, das Dach freiwillig über den Not- und Rettungsweg zu verlassen.“

Laut Polizei hatten zu Beginn des Einsatzes rund 30 Menschen versucht, die Beamten am Betreten des Objekts zu hindern. Zudem sei beim Eintreffen der Polizisten Pyrotechnik gezündet worden. In dem Gebäude seien Barrikaden errichtet gewesen, Beamte seien mit Kot und Urin beworfen worden.

Polizei und Aktivisten stehen sich bei einer Spontankundgebung zur Räumung der Dondorf-Druckerei gegenüber. picture alliance/dpa/Andreas Arnold
Polizei und Aktivisten stehen sich bei einer Spontankundgebung zur Räumung der Dondorf-Druckerei gegenüber.
Polizei und Aktivisten stehen sich bei einer Spontankundgebung zur Räumung der Dondorf-Druckerei gegenüber.

Das Kollektiv namens „Die Druckerei“ hält seit dem vergangenen Wochenende zum zweiten Mal in diesem Jahr die ehemalige Dondorf-Druckerei im Frankfurter Stadtteil Bockenheim besetzt. Die Aktivisten fordern den Erhalt des Gebäudes als Industrie- und Kulturdenkmal. Es soll abgerissen werden, um Platz für einen Neubau des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) zu schaffen. In dem Gebäude, das dem Land Hessen gehört, hatte sich zuletzt das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität befunden.

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„Von Anfang an haben wir klargemacht, dass eine rechtswidrige Besetzung des Gebäudes nicht akzeptiert werden kann“, sagte Universitätspräsident Enrico Schleiff. „Bei einer freiwilligen Räumung hätte ein gemeinsamer Weg der Deeskalation und des Diskurses mit Stadt und Land über die Zukunft der Druckerei Dondorf und weiterer Themen beschritten werden können.“ Das Kollektiv sah darin jedoch nach eigenen Angaben lediglich „unklare Versprechen“. (dpa/mp)

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