Fremantle Highway Frachter
  • Der durch das Großfeuer beschädigte Frachter „Fremantle Highway“.
  • Foto: Imago

Nach Bergung: Wie geht es jetzt mit dem Feuer-Frachter aus der Nordsee weiter?

Feuer-Pott im sicheren Hafen: Nach bangen Tagen liegt die „Fremantle Highway“ nun seit gestern im niederländischen Eemshaven. Die Gefahr einer Umweltkatastrophe ist damit vorerst gebannt, doch wie geht es mit dem Frachter, auf dem vergangene Woche ein Großfeuer ausbrach, jetzt weiter?

Begleitet von zwei Schleppern, weiteren Booten, einem Flugzeug der Küstenwache und neugierigen Passanten am Strand wurde der Feuer-Frachter gestern stundenlang die Nordseeküste entlanggeschleppt. Für gestern Nachmittag war harter Nordwestwind vorhergesagt, außerdem hatten die Risiken für Öllecks durch Risse in den Stahlwänden zugenommen. Wäre das havarierte Schiff gekentert, wäre es zum „Worst Case“ gekommen – eine Umweltkatastrophe durch in die Nordsee auslaufende Schadstoffe, insbesondere das Öl.

„Fremantle Highway“ wird nach Eemshaven abgeschleppt

Aber alles ging gut, am Nachmittag kam der zerstörte Auto-Frachter im Hafen des niederländischen Eemshaven an der Emsmündung, etwa 64 Kilometer vom bisherigen Ankerplatz entfernt, an. Vor allem wegen der Nähe und seiner Infrastruktur galt Eemshaven als beste Option. Der Frachter musste aus Sicherheitsgründen so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen gebracht werden. Das Schiff sei zwar intakt, das Feuer erloschen, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde. Aber das Risiko besteht, dass Flammen wieder aufloderten. Und: Das Schiff ist schwer beschädigt. „So etwas will man nicht auf offener See haben.“

Wie geht’s jetzt weiter mit der „Fremantle Highway“? Das Schiff soll zunächst entladen und Schadstoffe entsorgt werden. Das heißt konkret: die geladenen 1600 Tonnen Schweröl und weitere 200 Tonnen Marinediesel abpumpen. Außerdem müssen die Autos entladen werden, die Berger vermuten, dass von den rund 3800 Neuwagen an Bord, darunter knapp 500 E-Autos, nicht viel übrig ist – laut der Bergungsfirma sollen noch 800 Wagen intakt sein. Was dann mit dem Schiff geschieht, ist Sache des japanischen Reeders. Dass es abgewrackt wird, gilt derzeit am wahrscheinlichsten. Außerdem muss geklärt werden, ob ein E-Akku tatsächlich den Brand auslöste.Dafür ist wiederum der Flaggenstaat Panama nun zuständig.

Feuer auf Frachter „Fremantle Highway“: Mann stirbt

Vor gut einer Woche war das Feuer auf der „Fremantle Highway“ ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Einige der 23 Besatzungsmitglieder sprangen von Bord, ein Mann starb dabei. Tagelang dümpelte der brennende Frachter dann vor der Küste wie eine treibende Parkgarage mit elf Autodecks. Nur ein Schlepper hielt den Koloss einigermaßen stabil. Und das zwischen zwei stark befahrenen Schifffahrtsrouten – eine tickende ökologische Zeitbombe für die Nordsee und das Wattenmeer.

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Ein Auseinanderbrechen des Potts hätte eine Ölpest mit verheerenden Folgen auslösen können. Die Menschen auf den Wattenmeerinseln fordern nun, dass endlich die so stark befahrene Schiffsroute von und nach Deutschland weiter nach Norden verlegt wird. Denn dies sei nicht die erste (Beinahe-)Katastrophe gewesen, sagte der Bürgermeister von Ameland, Leo Pieter Stoel, stellvertretend für alle fünf Wattenmeerinseln. (alp)

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