Lockdown Shanghai
  • Ein Mann in einem Schutzanzug steht inmitten leerer Straßen in einem abgesperrten Gebiet im Bezirk Jingan im Westen von Shanghai.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Chen Si

Nach Brutal-Lockdown in Millionenmetropole: Erste Lockerungen in Sicht

Millionen eingesperrte Bürger, Nahrungsmittelknappheit, Verzweiflung und dystopisch leere Straßen: Es sind schlimme Zustände, die seit Anfang April in Chinas Millionenmetropole Shanghai herrschen. Nach dem heftigsten Corona-Ausbruch seit Pandemie-Beginn in China wurden drastische Beschränkungen verhängt – die nun vorsichtig gelockert werden sollen.

Nach wochenlangen Beschränkungen, die für Millionen Menschen in Shanghai zum Horror-Lockdown wurden – vereinzelt wurde von Suiziden aus Verzweiflung berichtet – verkündete Vize-Bürgermeister Zong Ming nun: Ab Montag sollen die Geschäfte schrittweise wieder öffnen können. Offen bleibt indes, wann Millionen Einwohner im Lockdown ihre Wohnungen in der chinesischen Wirtschaftsmetropole wieder verlassen dürfen.

Shanghai lockert langsam Corona-Beschränkungen

Auch Einkaufszentren und Friseursalons könnten wieder öffnen, so Ming. Kaufhäuser und Supermärkte sollten Kunden in „geordneter Weise“ das Einkaufen ermöglichen. Auch Restaurants dürfen wieder öffnen – allerdings mit einer begrenzten Anzahl von Gästen. Schulen sollen schrittweise den Präsenzunterricht wieder aufnehmen. Die Bewegungsfreiheit in der Stadt bleibt jedoch nach wie vor eingeschränkt, auch die U-Bahnen fahren bislang nicht. Nach Angaben der Regierung soll Shanghai schrittweise bis zum 1. Juni zur Normalität zurückkehren.


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Hintergrund der Lockerungen: Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus in der Stadt war am Sonntag laut offiziellen Zahlen auf 1369 gesunken, Ende April hatte sie noch bei mehr als 25.000 gelegen. Die chinesische Metropole hat die Ausbreitung des Virus nach Angaben der Behörden in weiten Teilen gestoppt. Derzeit gelte noch für weniger als eine Million Menschen ein strenger Lockdown. „Die Epidemie in unserer Stadt ist unter wirksamer Kontrolle“, so Ming bei einer Pressekonferenz.

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Anfang April hatten die Behörden aufgrund eines dramatischen Omikron-Ausbruches drastische Einschränkungen verhängt, die die Versorgung der rund 25 Millionen Einwohner mit frischen Lebensmitteln massiv erschwerten und sich auf globale Lieferketten auswirkten. Die Regierung blieb aber bei ihrer strengen Null-Covid-Strategie. Aufgrund der Restriktionen war großer Unmut in der Bevölkerung laut geworden, den Bürger unter anderem in Online-Videos äußerten. Und: Die Beschränkungen bremsen in China die Wirtschaft offenbar viel stärker als erwartet. (alp/afp)

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