Nach Explosion in Beirut: Verzweifelte Suche nach Vermissten – Bundeswehr soll helfen
Rettungshelfer suchen zwei Tage nach der verheerenden Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut weiter nach Überlebenden. Noch immer werden nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes rund 100 Menschen vermisst. Auch die Bundeswehr wird in Beirut helfen. Ein Erkundungsteam soll Donnerstag in der teils zerstörten Stadt landen.
Die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ nahm am heute von Zypern aus Kurs auf Beirut. Sie wurde aus ihrem Auftrag bei der UN-Mission Unifil herausgelöst. Die in Köln/Wahn stationierte „fliegende Intensivstation“ der Bundeswehr – ein Airbus A310 „MedEvac“ für den Transport Schwerverletzter – wurde in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt. Darüber hinaus wurde ein schnell verlegbares Luftrettungszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr alarmiert. Geprüft wird, ob es im Libanon aufgebaut werden kann.
Unglück in Beirut: Ursache der Detonation noch unklar
Die genaue Ursache der Detonation ist noch unklar. Sie steht nach unterschiedlichen Berichten in Verbindung mit großen Mengen Ammoniumnitrat, die jahrelang im Hafen ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert worden sein sollen. Eine Untersuchungskommission soll bis zur kommenden Woche einen ersten Bericht vorlegen. Nach Angaben der libanesischen Regierung wurden mehr als 130 Menschen getötet, etwa 5000 wurden verletzt. Geschätzt wird, dass bis zu 250.000 Einwohner ihre Wohnungen verloren haben.
Detonation in Beirut: Katastrophe löst Welle der Hilfsbereitschaft aus
Die heftige Detonation am Dienstag zerstörte große Teile des Hafens, der für die Versorgung des Landes zentral ist, aber auch für den Transport von Hilfsgütern nach Syrien. Die Katastrophe löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus – so schickten mehrere Länder Rettungsmannschaften mit Spürhunden und Experten für die Bergung von Verschütteten. Soldaten, Mitarbeiter des Roten Kreuzes und Freiwillige waren am Donnerstag am Ort der Katastrophe im Einsatz. Mitarbeiter des Zivilschutzes kontrollierten zudem Gebäude, die einsturzgefährdet sein könnten.
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Angehörige von Überlebenden hofften auf Lebenszeichen von Vermissten. „Ich warte hier, ich bewege mich nicht weg“, rief eine Frau in der Nähe des abgesperrten Hafens. „Mein Bruder arbeitete im Hafen und ich habe nichts von ihm gehört, seitdem es die Explosion gab.“ (wb)