• Polizeieinsatz in Frankreich (Symbolbild)
  • Foto: dpa/XinHua

Nach Mobbing im Netz: Bei Paris: 17-Jährige von Jugendlichem erstochen

Ivry-sur-Seine/Paris –

Zunächst war es ein Streit in den sozialen Netzwerken. Doch wenig später wurde daraus ein blutiges Verbrechen – durch das eine 17-Jährige in einer Pariser Vorstadt starb. Sie wurde erstochen – möglicherweise weil sie ihre Schwester schützen wollte.

Erneut erschüttert ein brutales Verbrechen in der Nähe von Paris Frankreich: Eine 17-Jährige ist mutmaßlich von einem Jugendlichen mit einem Messer getötet worden. Hintergrund ist ersten Erkenntnissen nach eine Auseinandersetzung in sozialen Netzwerken.

Bei Paris: Öfter tödliche Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen

Die Jugendliche habe ihre Schwester vor Angriffen im Netz verteidigen wollen, berichteten französische Medien. Der mutmaßliche Tatverdächtige ist nach einer kurzen Flucht von der Polizei festgenommen worden. In den vergangenen Monaten hatte es rund um Paris immer wieder tödliche Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen gegeben.

Die Tat ereignete sich am Freitagnachmittag in einer Hochhaussiedlung in Ivry-sur-Seine – nur wenige Kilometer von Paris entfernt. „Nach den Erkenntnissen, die wir haben, gibt es keine Rivalität oder einen Bandenkrieg in dieser Geschichte“, zitierte die Zeitung „Le Parisien“ eine Ermittlerquelle. Ähnlich schildert es auch die sichtlich erschütterte Mutter der 17-jährigen Marjorie. Es habe sich nicht um einen Streit um Drogen gehandelt, sagte sie vor Fernsehkameras. „Sie wollte nur ihre Schwester verteidigen – mit Worten“.

Paris: 17-Jährige stirbt in Hochhaussiedlung in Vorort

Ersten Erkenntnissen nach gab es in sozialen Netzwerken Streit und Mobbing im Zusammenhang mit der Schwester des Opfers. Diese sei dort angegriffen worden. Die 17-Jährige habe dann zwischen der Schwester und dem mutmaßlichen Täter vermitteln wollen. Der nach unterschiedlichen Angaben 14- oder 15-Jährige habe dann zum Messer gegriffen und Marjorie getötet, heißt es. „Meine Tochter war keine Kriminelle, sie war eine fleißige Schülerin, sie wollte bald ihr Abitur machen“, sagte die Mutter. Sie habe ihre Tochter noch auf dem Boden liegen sehen, überall sei Blut gewesen.

Das Verbrechen ereignete sich in der Hochhaussiedlung Pierre et Marie Curie in Ivry-sur-Seine. Sie wurde wie so viele dieser Siedlungen rund um Paris in den 1960er Jahren gebaut, um Wohnraum zu schaffen. Etliche dieser Viertel haben sich mittlerweile zu Brennpunkten entwickelt.

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In den vergangenen Monaten war es in den Pariser Vorstädten immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen gekommen – dabei gab es auch Todesopfer. Es handelte sich aber nicht immer um Konflikte zwischen Banden. Im März war eine 14-Jährige möglicherweise aus Eifersucht von zwei Jugendlichen in einen Hinterhalt gelockt worden. Das Mädchen wurde geschlagen und in die Seine geworfen – Ermittler konnten nur noch die Leiche bergen. (dpa)

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