E-Roller
  • E-Roller sorgen in diversen Großstädten für Probleme. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance / photothek.de | Florian Gaertner

Nächste europäische Hauptstadt verbietet Miet-E-Scooter komplett

Über E-Scooter wird seit Jahren überall hitzig diskutiert – auch in Hamburg. Dabei steht vor allem die Sicherheit älterer Fußgänger im Mittelpunkt. Nun zieht ein Bürgermeister in Spanien die Notbremse.

Gut ein Jahr nach Paris verbietet Madrid als zweite westeuropäische Hauptstadt den Verleih von E-Scootern. Die Maßnahme werde im Oktober in Kraft treten, teilte Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida mit.

Man werde den drei Anbietern die Lizenzen entziehen, weil sie „sich nicht an Bedingungen gehalten haben, die wir zur Gewährleistung der Sicherheit von Fußgängern, insbesondere von älteren Menschen, gestellt haben. Unsere Priorität ist die körperliche Unversehrtheit und die Sicherheit der Madrilenen“, betonte er. Man habe nicht vor, anderen Unternehmen Lizenzen zu gewähren.


Die WochenMOPO – jeden Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Spektakuläre Fotos und Anekdoten aus 75 Jahren MOPO
– Vertreibung: Ein idyllisches Quartier wird zum Drogen-Hotspot
– Dresden-Desaster: Wie sicher sind Hamburgs Brücken?
– Kann das klappen? Stadt baut neues Premium-Viertel
– 20 Seiten Sport: MOPO-Enthüllungen zum Wettskandal – auch ein Oberliga-Spiel mit Beteiligung des HSV steht unter Verdacht
– 28 Seiten Plan7: Bühnen frei: Alles zur „Hamburger Theaternacht“. Außerdem: Gleich zwei Musik-Festivals in einer Woche: Hier gibt’s alle Infos


Anbietern von E-Scootern wurde wegen zahlreicher Probleme die Lizenz entzogen

Die drei Anbieter (Lime, Dott und Tier Mobility) durften bisher in Madrid insgesamt 6000 Elektroroller verleihen. Anders als in Paris wurde das Scooter-Verbot in der spanischen Hauptstadt ohne vorherige Bürgerbefragung beschlossen. In einer ersten Reaktion bat der Anbieter Lime um eine dringende Sitzung mit Martínez-Almeida.

E-Scooter gibt es in Madrid seit 2019. Zum Streitthema wurden sie dort, weil sie – wie auch anderswo, etwa in deutschen Städten – oft an verbotenen Stellen abgestellt werden, Gehwege blockieren und die Verkehrssicherheit gefährden. Der unzureichende Versicherungsschutz und das Fehlen von Schulungen, die die Unternehmen den Bürgern anbieten sollten, waren laut den Behörden weitere Gründe, die zum Verbot geführt hätten.

Die Lage hatte sich auch trotz der Verhängung tausender Geldstrafen in Höhe von 30 bis 200 Euro nicht gebessert. Auch in Spanien gab es bereits zahlreiche E-Scooter-Unfälle, bei denen Menschen ums Leben kamen.

In Deutschland bleibt ein E-Roller-Verbot bislang aus

E-Scooter sind in Deutschland ebenfalls gelegentlich ein Streitthema. Zuletzt hatte Gelsenkirchen die Sondernutzungserlaubnis für die Anbieter an eine verpflichtende Identitätsprüfung der Nutzerinnen und Nutzer gekoppelt, um Missbrauch und Fehlverhalten besser verfolgen zu können. 

Das könnte Sie auch interessieren: Sollten wir E-Scooter auch in Hamburg verbieten?

Die beiden dort tätigen Unternehmen, Bolt und Tier, stellten daraufhin den Dienst ein und klagten gegen die Maßnahme. Ein grundsätzliches Verbot gibt es in Gelsenkirchen nicht und zeichnet sich auch in anderen deutschen Städten bisher nicht ab. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp