Wolf
  • In Deutschland leben geschätzt 1200 Wölfe.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Abschüsse müssen schneller möglich sein“: Ministerin will Wölfen an den Pelz

Noch kann ihnen kaum keiner was – aber das könnte sich bald ändern: Umweltministerin Steffi Lemke will den Wölfen an den Pelz. Die Grüne will Schafe, Schnucken und andere Weidetiere schützen.

„Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“, so Lemke zur „Welt“. „Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit.“ Wie genau, sagt sie noch nicht – Vorschläge will sie bis Ende des Monats liefern.

Die Umsetzung ist allerdings kompliziert: In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich. Bisher genießt Meister Isegrim einen hohen Schutzstatus – sowohl nach Bundes- als auch nach EU-Recht. Mittlerweile wird aber von einigen angezweifelt, ob der noch gerechtfertigt ist, schließlich wachsen die Populationen.

Wölfe genießen in Deutschland einen hohen Schutzstatus

Wolfs-Schützer sind gegen die Pläne – anderen gehen sie nicht noch nicht weit genug: Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen und Sprecher des Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, kritisiert, dass Lemke offensichtlich nur eine Lösung im Einzelfall plant – nämlich dann, wenn ein Wolf schon andere Tiere gerissen hat. Ehlers wünscht sich, dass der Gesamtbestand an Wölfen in Niedersachsen eingedämmt wird. Jedes Jahr würden die Wolfsrisse im Land um 30 Prozent steigen.

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Das Bundesamt für Naturschutz schätzt die Zahl der Tiere in Deutschland auf 1200 Exemplare, die in 161 Rudeln und 43 Paaren leben, dazu kommen 21 sesshafte Einzelwölfe. Laut der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) wurden 2022 pro Wolfsübergriff durchschnittlich 3,8 Tiere getötet.

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