Sauf-Exzesse adé! Diese neuen Regeln gelten jetzt am Ballermann
Das wird Party-Touristen gar nicht gefallen: Kurz vor Beginn der Ballermann-Saison wurden die Benimm-Regeln in Playa de Palma (Mallorca) noch einmal angezogen. Touristen müssen jetzt vor allem in Diskotheken einiges beachten. So will die Regierung der Insel das Saufmeilen-Image bekämpfen und die Gemeinde zu einem gediegeneren Ort machen.
Die ersten Regeln betreffen schon den Zutritt zu Lokalen. Hier wird jetzt strenger darauf geachtet, ob Personen mindestens 18 Jahre alt sind. Zudem werden Betrunkene nicht mehr reingelassen. Wer sich in einer Bar, Diskothek oder einem Club danebenbenimmt (dazu gehört auch Drogenkonsum), für den könnte der Party-Urlaub schneller vorbei sein, als ihm lieb ist – denn er bekommt Hausverbot in allen Lokalitäten. Dafür haben sich Hoteliers und Anwohner zu der Initiative „Por una Playa de Palma Civica“ (Für eine anständige Playa de Palma) zusammengeschlossen.
Mallorca: Sexpuppen und anzügliche Handtücher verboten
Da Playa de Palma von den Behörden zur „Sonderinterventionszone“ erklärt wurde, patrouillieren hier jetzt deutlich mehr Polizisten – und zwar per Motorrad, Auto und zu Fuß. Die neuen Regeln gelten bereits seit dem 1. April. Die Stadtverwaltung hat das Gültigkeitsgebiet für ihre Sonderregeln, die bis zum 1. Oktober gelten, sogar um vier Straßen erweitert, wie das Portal „T-Online“ berichtet. Demnach gehören auch die Bierstraße und das Gebiet rund um den Party-Tempel „Megapark“ dazu.
Lokale sind nun verpflichtet, ihre Außenbereiche von der Straße abzugrenzen und müssen getrennte Ein- und Ausgänge etablieren, um Menschenansammlungen zu vermeiden. All Inclusive bedeutet ab jetzt: Maximal drei alkoholische Getränke zum Essen. Nach 21.30 Uhr darf gar kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden.
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Den Touristen selbst sind Sexpuppen und Handtücher mit anzüglichen Motiven verboten. Hütchenspiele und Massagen am Strand sind verboten. Der Verstoß gegen die Regeln kann mit einer Strafe von 100 bis zu 3000 Euro geahndet werden – wenn man dann noch die um durchschnittlich einen Euro gestiegenen Bierpreise mit einberechnet, könnte das ein teurer Urlaub werden.
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Mallorca ist nicht der einzige Touri-Hotspot, der dem Sauf-Tourismus jetzt den Kampf ansagt: Erst kürzlich wurde in Amsterdam die Kampagne „Stay away“ vorgestellt, die zunächst britische Sauf- und Drogentouristen von einem Besuch in der Stadt abhalten soll. Die Internetsuche nach Begriffen wie „Junggesellenabschied Amsterdam“, „billiges Hotel Amsterdam“ oder „Kneipentour Amsterdam“ leitet nun zu Informationsseiten, die vor den Folgen übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsums warnen sollen. Es drohten Bußgelder, Festnahme, Krankenhauseinweisung und Gesundheitsschäden. (prei)