Eine Skifahrerin fährt einen Hang hinunter.
  • Solche Schneeverhältnisse wird es wohl bald nur noch selten geben: Skifahrerin im Pulverschnee einer Piste auf den Fisser Nordhängen in Tirol.
  • Foto: IMAGO/U. J. Alexander

Neue Studie erschreckt: Für unsere Skigebiete sehen Forscher schwarz

Verschneite Berge, Pulverschnee-Pisten und prickelnd kalte Luft: So stellt man sich den Ski-Urlaub vor. Aber die Realität sieht ja schon heute meistens anders aus. Und in Zukunft werden Schneekanonen und grüne Wipfel in Europas Ski-Regionen Standard sein. Wenn die Lifte überhaupt noch laufen: Eine neue Studie verspricht nichts Gutes für die Wintersportregionen.

Bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau wird es bei etwa der Hälfte der Skigebiete in 28 europäischen Ländern ein sehr hohes Risiko für Schneemangel geben, prognostiziert das Expertenteam im Fachjournal „Nature Climate Change“.

Und alles, was gegen den Schneemangel getan wird, macht die Sache noch schlimmer: Wenn der Skitourismus mit künstlicher Beschneiung am Laufen gehalten wird, erhöht das nämlich den Wasser- und Energiebedarf, damit die Kohlenstoffemissionen – und beschleunigt so die Klimakrise.

Die Hälfte aller Skigebiete weltweit liegt in Europa

Obendrein funktioniert ja Beschneiung auch nur, wenn es kalt ist. Darum appellieren die Forschenden vom Centre National de Recherches Météorologiques in Grenoble, man solle doch überdenken, ob es wirklich sinnvoll ist, die hohe Abhängigkeit vom Wintertourismus in bestimmten Regionen aufrechtzuerhalten. Kurz gesagt: ob man bestimmte Skigebiete überhaupt dauerhaft weiter in Betrieb hält.

Europa ist das Zentrum des Skifahrens: Etwa die Hälfte aller Skigebiete weltweit liegen hier und über 80 Prozent der Skigebiete mit jeweils mehr als einer Million Nutzern jährlich. Die Studie betrachtet die Lage für 2234 solche Gebiete in Europa. Ergebnis: Den deutschen Skigebieten würde bei einer Erwärumung von drei Grad ausnahmslos der Schnee ausgehen, bei vier Grad wären alle in Europa betroffen.

Bei einem Temperaturanstieg um 1,5 Grad wäre ein Drittel der Skigebiete stark gefährdet

Bei einem Anstieg der Temperatur um 1,5 Grad wären der Analyse zufolge 32 Prozent der Skigebiete Europas stark gefährdet. Dieser Anteil könne durch Beschneiung, also die Nutzung von Schneemaschinen, auf 14 bis 26 Prozent begrenzt werden.

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Allerdings geht eine Reihe von Klimaexperten inzwischen davon aus, dass eine Begrenzung auf 1,5 Grad selbst bei sofortigen größten Anstrengungen kaum mehr zu erreichen wäre. Fazit: Die Forschenden sehen für die nähere Zukunft schwarz für weiße Pisten.

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