Büro Arbeit Studie
  • Menschen bei der Arbeit (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Neue Umfrage: Immer mehr Deutschen vergeht die Lust am Arbeiten

Keinen Bock mehr auf die Maloche: Immer mehr Menschen in Deutschland vergeht nach einer neuen Umfrage die Lust am Arbeiten. So würde fast jeder zweite Vollzeitbeschäftigte in Deutschland gerne in Teilzeit arbeiten. Besonders wichtig sind jungen Arbeitnehmern die Freiräume.

Nicht nur knapp 50 Prozent der Arbeitnehmer würde nur noch Teilzeit arbeiten, wenn ihr Arbeitgeber das erlaubte – 56 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass sie schnellstmöglich die Arbeit an den Nagel hängen würden, wenn sie finanziell nicht auf den Job angewiesen wären. Dieses Stimmungsbild ermittelte das Umfrageinstitut YouGov in einer Studie im Auftrag des Versicherers HDI. Insgesamt wurden knapp 4000 Arbeitnehmer ab 15 Jahren befragt.

Umfrage: Immer mehr Deutsche haben keine Lust auf Arbeit

Was noch herauskam: Vor allem nimmt die Lust am Schuften bei den Jüngeren ab. So sagten zwar 58 Prozent der unter 25-Jährigen, dass sie sich ein Leben ohne Beruf nicht vorstellen könnten – 2020 waren es aber noch 69 Prozent. „Besonders junge Berufstätige in Deutschland streben den Ergebnissen unserer Studie zufolge vehement nach mehr Freiräumen im Beruf“, unterstreicht HDI-Deutschlandchef Christopher Lehmann. Vor allem Beschäftigte unter 40 Jahren wünschen sich demnach eine kürzere Arbeitszeit. Drei Viertel (76 Prozent) der Befragten unter 40 Jahren plädierten für die Vier-Tage-Woche – dafür auf Geld zu verzichten würden aber nur 14 Prozent.

Sowohl der Auftraggeber HDI als auch die Bundesagentur für Arbeit sehen die Umfrage als Beleg des raschen Wandels der Arbeitswelt: „Es verwundert nicht, dass die Anforderung von Unternehmen wie auch die Erwartungen der Beschäftigten an ihr Arbeits- und Alltagsleben sich rasant verändern“, sagte Torsten Withake, Chef der nordrhein-westfälischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

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Aber: Die aktuellen Erwartungen der Arbeitnehmer stehen dabei im Gegensatz zu den Anforderungen des Arbeitsmarkts. Nach Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gab es im zweiten Quartal dieses Jahres 1,9 Millionen offene Stellen – so viele wie noch nie seit Beginn der Erhebungen. Angespannt ist die Personalsituation demnach besonders in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber auch Handwerk und IT-Branche melden viele offene Stellen. Im Pflege – und Sozial-Bereich ist weiterhin die im Vergleich zu anderen Branchen geringe Bezahlung und das zu hohe Arbeitspensum problematisch – und daher auch unattraktiv für Jobsuchende. (alp)

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